Posting inzwischen gelöscht
Heftige Kritik nach Bewerbung: Firmenchef spottet über Langzeitarbeitslose - und bedauert es später
07.02.2025, 16:53 Uhr![Leonhard Birnbaum hat deutlich auf eine Bewerbung reagiert - und dafür ordentlich Kritik abbekommen. (Symbolbild) Leonhard Birnbaum hat deutlich auf eine Bewerbung reagiert - und dafür ordentlich Kritik abbekommen. (Symbolbild)](https://images.nordbayern.de/image/contentid/policy:1.14573102:1738944330/Deutschland_Essen_13032024_BilanzPressekonfer.jpg?f=16%3A9&h=816&m=FIT&w=1680&$p$f$h$m$w=264db76)
Immer wieder die gleiche Bewerbung rausschicken, wenn man auf Jobsuche ist? Das ist offensichtlich keine gute Idee. Das öffentlich zu kritisieren und dabei auf Personen, die über einen längeren Zeitraum nach Arbeit suchen müssen, zu schießen aber genauso wenig. Das hat nun E.on-Chef Leonhard Birnbaum in einem Posting auf LinkedIn deutlich gemacht. Den Post fanden einige Menschen respektlos.
Wie zunächst der "Spiegel" berichtete, hatte sich Leonhard Birnbaum abfällig gegenüber einer Bewerberin geäußert und ihr Anschreiben für ihre Bewerbung öffentlich verbreitet. "Seit Jahren bin ich arbeitssuchend. […] Wenn Sie mich einstellen wollen, bitte ich um Rückmeldung." Zudem erwähnte die Frau demnach, dass sie aktuell Leistungen eines Jobcenters beziehe, die aber sehr gering seien.
Birnbaum kommentierte die Bewerbung laut "Spiegel" mit den Worten "Ein gutes Beispiel, dass wir in Deutschland offensichtlich zu viel fördern und zu wenig fordern. So schlecht scheinen die Leistungen des Jobcenters nicht zu sein. Sonst würde sich die Dame mehr Mühe geben." Das Posting, in dem der E.on-Chef die Bewerbung kritisierte, ist inzwischen auf LinkedIn gelöscht.
Unberechtigte Vorurteile?
Darunter sollen dem Portal zufolge aber sehr kritische Kommentare eingegangen sein. So beispielsweise auch von der Bundesagentur für Arbeit, die geschrieben haben soll, dass Birnbaum durch seine Anmerkung "tief verwurzelte Vorurteile gegenüber Langzeitleistungsbeziehenden" äußerte. Weitere Kommentare bezeichneten seinen Post als "respektlos".
Grund für die Kritik an dem Posting sei, dass Außenstehende nicht immer über die Lebensumstände, Krankheiten oder familiäre Verpflichtungen Bescheid wissen und daher auch nicht einordnen sollten, beziehungsweise können, weshalb entsprechende Leistungen bezogen werden müssen.
Laut "Spiegel" bedauerte Birnbaum später, "dass seine Kritik aus Sicht einiger über das Ziel hinausgeschossen ist‘". Auf Anfrage des Mediums äußerte sich der Konzern demnach aber nicht weiter dazu.