Wie geht es weiter?
Hiobsbotschaft für Region: Fränkisches Unternehmen nach über 100 Jahren insolvent
7.6.2024, 18:56 UhrDie Stimmung – sie könnte aktuell nicht angespannter und gedrückter sein. Vor sechs Wochen kam das Bayreuther Traditionsunternehmen Purrucker zu dem Ergebnis: Nach über 100 Jahren der eigenen Firmengeschichte ist das Unternehmen nun insolvent.
Ob Geschäftsleitung, Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter, Kundinnen oder Kunden oder einfach nur Menschen aus Bayreuth selbst – für viele war die Nachricht ein echter Schock. „Bei Purrucker habe ich immer gefunden, was ich gesucht habe“, zeigt sich beispielsweise ein langjähriger Kunde gegenüber dem „Bayreuther Tagblatt“ durchaus schockiert.
Fast zeitgleich dazu bekräftigt Geschäftsführerin Marion Grüner gegenüber dem Medium aber auch: „Wir hoffen einen Investor zu finden“. So könnte der Betrieb dann nämlich unter Umständen doch weitergehen.
Die Zeit drängt hier jedoch durchaus: Bis zum 1. Juli 2024 müsse demnach jemand gefunden werden, sonst gehen die Türen wohl für immer zu.
Nach eigenen Angaben steht das Unternehmen seit dem Jahre 1922 „für Qualität in Sachen Holz in und rund um das Haus, beim Renovieren und Bauen“. „Im Prinzip haben wir zwei Jahre vergeblich dagegen angekämpft“, gibt Marion Grüner in einem weiteren Statement gegenüber „infranken.de“ Auskunft.
Als Grund für die Zahlungsunfähigkeit gab das Unternehmen an, dass man einfach zu viele Krisen in den letzten Jahren habe stemmen müssen. Corona, gestiegene Materialkosten durch Inflation, die Energiekrise und am Ende auch die aktuelle Flaute in der Baubranche. Es sei am Ende einfach „zu viel“ gewesen, so Grüner.
Immerhin: Insolvenzverwalter Peter Roeger setze derzeit alles daran, einen Investor zu finden, um die Zukunft des Bayreuther Unternehmens doch noch irgendwie sichern zu können. Wie es zudem dazu weiter heißt, seien die ersten Sanierungsmaßnahmen bereits angelaufen. Neben den beiden Geschäftsführerinnen hat das Unternehmen noch neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Man sie ein familiärer Betrieb und wolle natürlich unbedingt weitermachen, erklärt die Geschäftsführung eindringlich gegenüber „infranken.de“. Derzeit würden die Chancen „50/50 stehen“. Das Bangen und Hoffen geht für die Angestellten also erst einmal weiter.