Auch in Franken

Keine Fleisch- und Käsetheken mehr? Einzelhandels-Gigant plant offenbar gewaltige Umstrukturierung

Erik Thieme

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9.9.2024, 14:53 Uhr
Bedientheken wie diese könnten bald schon der Vergangenheit angehören.

© IMAGO/VolkerxHerold/Funke Foto Services Bedientheken wie diese könnten bald schon der Vergangenheit angehören.

Update vom 9. September, 14.15 Uhr:

Edeka hat die angeblichen Pläne mittlerweile dementiert. Das Unternehmen plane keine Veränderung bei den Frischetheken mit Bedienung, heißt es in einem Statement. Die Theken stehen nicht zur Diskussion und sollen auch in Zukunft das Herzstück der Filialen bleiben.

Originalmeldung vom 6. September, 14.49 Uhr:

Der Supermarkt-Gigant Edeka plant eine Umstrukturierung seiner Bedientheken, wie die "Lebensmittel-Zeitung" berichtet. Grund für die Neuausrichtung ist demnach ein eklatanter Personalmangel.

Der Einzelhändler soll für die Märkte in den Gebieten Nordbayern, Südbayern, Südwest, Nord und Minden-Hannover einen Umbau planen. Doch die Fleisch- und Käsetheken sollen nicht gänzlich verschwinden.

Stattdessen setzt der Handelsriese auf "flexible Theken", die schnell in eine Selbstbedienungstheke umgewandelt werden können. Das Konzept ist jedoch je nach Region unterschiedlich.

Nordbayern, Südbayern, Nord und zum Teil auch Minden setzen demnach auf das flexible Konzept. Das bedeutet, dass es mehr vorverpackte Fleischwaren zu kaufen geben soll, für deren Verkauf kein Personal für das Zuschneiden oder Abwiegen nötig ist. Angestellte für die Bedienung soll es weiterhin geben, allerdings nur zu den Stoßzeiten mit sehr viel Kundschaft.

Branche leidet seit Jahren unter Fachkräftemangel

Der "Lebensmittel Zeitung" sagte Rainer Huber, Südwest-Chef der Supermarktkette, dass die Bedienung ein Schwerpunkt des Edeka-Konzepts bleibe. In der Region Südwest hätten die flexiblen Theken in Tests sogar einen höheren Umsatz erzielt, als die Bedientheken. Für die neuen Pläne rechnet Huber mit 20 Prozent weniger Personal und Arbeitsstunden.

Während Ende 2022 noch jede dritte Stelle in Fleischtheken unbesetzt blieb, sind dem Bundeswirtschaftsministerium zufolge heute 75 Prozent der offenen Stellen nicht besetzt. Diese Tendenz setze sich laut dem Ministerium weiter fort.