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KI hilft Nürnberger Versicherung bei Erkennung von Betrugsversuchen

Stefanie Banner

Politik und Wirtschaft

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29.6.2021, 05:58 Uhr
Tausende E-Mails mit Schadenereignissen wie diesem landen täglich bei der Nürnberger Versicherung. Um die Bearbeitung zu vereinfachen, wird Künstliche Intelligenz eingesetzt.

© NEWS5 / Beer, NEWS5 Tausende E-Mails mit Schadenereignissen wie diesem landen täglich bei der Nürnberger Versicherung. Um die Bearbeitung zu vereinfachen, wird Künstliche Intelligenz eingesetzt.

Wer kennt das nicht? Ein unachtsamer Moment - und schon wurde beim Einparken ein Kratzer in ein danebenstehendes Auto gefahren. Um den Schaden bei der Versicherung zu melden, wird gerne eine E-Mail mit Bildern und einer Dokumentation des Unfalls verschickt. Diese landet dann zum Beispiel in der Abteilung Schadenregulierung der Nürnberger Versicherung, in der Peter Patlevic seit drei Jahren tätig ist.

Unterstützung bei täglicher Arbeit

"Wir bekommen täglich mehrere Tausend E-Mails, die nicht standardisiert sind und deren angehängte Bilder verschiedene Dateiformate besitzen. Ab einer gewissen Menge wird das sehr unübersichtlich", sagt der 39-Jährige, der einen Master- und Doktortitel in Künstlicher Intelligenz (KI) hat. "Um die Sachbearbeiter bei ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen, setzen wir bei der Schadenregulierung der Sach-, Kfz- und Haftpflicht-Versicherungen seit kurzem Künstliche Intelligenz ein."

Zusammen mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg habe die Nürnberger Versicherung eine "eigene Software entwickelt, die ich bei meinem Vortrag beim Digitalfestival auch demonstrieren werde", so Patlevic. Zudem wird er einige Ansätze zum Einsatz der KI erläutern. Die Künstliche Intelligenz analysiere zum Beispiel das eingesandte Bildmaterial, dessen Qualität, den Aufnahmezeitpunkt sowie weitere Merkmale und stelle die Ergebnisse dem Sachbearbeiter dann in geeigneter Form zur Verfügung, erläutert der KI-Spezialist.

Betrugsmuster erkennen

Ein weiterer wichtiger Punkt sei, "Betrugsversuche und Betrugsmuster frühzeitig zu erkennen", sagt Patlevic. Über die Bildforensik können zum Beispiel gefälschte Fotos identifiziert werden. "Die Software stellt fest, ob Bilder lange Zeit vorher aufgenommen wurden oder ob es Auffälligkeiten wie eine nachträgliche Bearbeitung gibt, und macht unsere Mitarbeiter darauf aufmerksam."

Ziel ist laut Patlevic eine sogenannte Dunkelverarbeitung in der Schadenregulierung - also ein völlig automatisierter Ablauf von der Meldung des Vorfalls bis hin zum Abschluss des Vorgangs Regulierung, ohne dass ein Versicherungs-Mitarbeiter mitwirken muss. Allerdings müsse man sich an dieses Ziel erst schrittweise herantasten, so der KI-Experte.

Der virtuelle Vortrag "Bilderkennung, Bildforensik und KI in der Schadenregulierung" findet am 13. Juli von 13 bis 14.30 Uhr statt und ist kostenlos. Interessierte können sich unter nuernberg.digital anmelden.

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