Die unendliche Geschichte

Leere Regale zu Weihnachten? Gewerkschaft mit deutlicher Warnung an Einzelhändler

Georgios Tsakiridis

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12.11.2023, 14:52 Uhr
Seit Monaten ringen die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber in den 16 Bundesländern um höhere Löhne und Gehälter für Millionen Beschäftigte. Nun geht der Tarifstreit in die nächste Runde

© Julian Stratenschulte, dpa Seit Monaten ringen die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber in den 16 Bundesländern um höhere Löhne und Gehälter für Millionen Beschäftigte. Nun geht der Tarifstreit in die nächste Runde

Seit Monaten ringen die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber in den 16 Bundesländern um höhere Löhne und Gehälter für Millionen Beschäftigte. Nun geht der Tarifstreit in die nächste Runde und Besserung ist nicht in Sicht - es drohen sogar Streiks bis in die Weihnachtszeit. Das betrifft nicht nur die Beschäftigten, sondern auch Verbraucher, die bereits jetzt die Auswirkungen der Dauerfehde zu spüren bekommen.

Erst am Freitag hatte Verdi erneut zu bundesweiten Streiks aufgerufen, nicht nur im Einzelhandel selbst, sondern auch in den Lagern. Schon seit Monaten kommt es immer wieder zu Arbeitsniederlegungen bei den Supermarktketten, die Folge: Lieferengpässe und leere Regale. Vor allem Kaufland, Rewe und Edeka sowie die Discountern Netto und Penny sollen betroffen sein. Laut "Handelsblatt" müssen Kunden mit weniger frischer Ware, wie Obst und Gemüse, Fleisch und Wurst rechnen. Aber auch Tiefkühlprodukte, Kosmetika oder Toilettenpapier könnten fehlen.

Der Handelsverband Deutschland hatte vor kurzem angekündigt, den Tarifstreit auf Bundesebene weiterführen zu wollen, weil Verhandlungsrunden auf Landesebene "keinen Sinn mehr" ergeben würden. Die Gewerkschaft wiederum droht mit massiven Störungen im Weihnachtsgeschäft, wenn sich die Verhandlungen weiter ziehen. Im schlimmsten Fall steht zu befürchten, dass es vor Weihnachten zu keiner Einigung kommt.

Die Kernforderung: mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und eine Laufzeit von zwölf Monaten. Je nach Bundesland kommen weitere Forderungen hinzu. Nach mehr als einem halben Jahr Tarifverhandlungen gebe es weder einen Tarifabschluss noch ein verbessertes Angebot der Arbeitgeber, beklagt Verdi. Der Handelsverband der Unternehmen (HDE) und auch die Händler selbst geben immerhin hinsichtlich der Lebensmittelversorgung Entwarnung. Diese sei sichergestellt, die Händler vorbereitet, bekräftigt Steven Haarke, Tarifgeschäftsführer beim HDE, gegenüber dem "Handelsblatt".

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