Produktion in Drittländer ausgelagert
Medikamenten-Mangel in Deutschland: Diese Mittel sind besonders betroffen
14.1.2023, 19:19 UhrIn Deutschland herrscht ein Mangel an Medikamenten - und das bereits seit mehreren Monaten. Wie der Merkur erklärt, sei die Hauptursache dafür die Infektionswelle, die Ende Herbst hereinbrach. Auch Anke Rüdinger, Chefin der Castello-Apotheke in Berlin-Lichtenberg, kriegt das zu spüren.
Laut Deutschlandfunk Kultur hat auch sie einige rote Punkte auf ihrer Medikamentenliste, da diese fehlen. Das betrifft "Blutdrucksenker und Krebsmedikamente, genauso wie Antibiotika oder freiverkäufliche Arzneimittel", zitiert das Magazin Rüdinger. Wie Thomas Preis gegenüber der Bildzeitung erläuterte, sei die Situation derzeit sogar noch schlimmer als im Herbst: Es fehlen "sogar noch zehn bis 20 Prozent mehr Medikamente. Insgesamt sind es immer noch weit über 1000."
Wirkstoffproduktion ausgelagert
Das große Problem dabei ist, dass die Wirkstoffproduktion in Drittländer ausgelagert wurde und es daher zu Schwierigkeiten bei den Lieferketten kommt. Manche Apotheken, so etwa die Rüdingers, versuchen deshalb Medikament, wie beispielsweise Fiebersaft für Kinder, selbst herzustellen, erklärt sie Deutschlandfunk Kultur.
Denn Alternativen zu finden, ist nicht in jedem Fall möglich. Wie der Merkur berichtet, erklärte Thomas Seufferlein vom Vorstand der Deutschen Krebsgesellschaft, "dass es nicht für alle Medikamente immer genauso gute Alternativen gibt. Einige sind toxischer oder noch gar nicht zugelassen."
Laut Informationen der Bildzeitung sind besonders diese Medikamentenbereiche betroffen: Krebsmittel, Diabetes-Medikamente, Antibiotika, Blutdruckmittel, Cholesterinsenker und entzündungshemmende Schmerzmittel.
In unserem Beitrag erfahren Sie, wie Sie abgelaufene Medikamente entsorgen können.