Befragung der IG Metall
Metall-Betriebsräte verlangen höhere Investitionen
24.04.2025, 12:02 Uhr
Die Betriebsräte in den Branchen der IG Metall verlangen von ihren Unternehmen höhere Investitionen. In der regelmäßigen Gewerkschaftsumfrage sieht weniger als ein Drittel (30 Prozent) der Arbeitnehmervertreter, dass in ihrem Betrieb ausreichend investiert wird angesichts der Herausforderungen durch Digitalisierung und klimaneutrale Produktion. Besonders ausgeprägt sei diese Haltung im Automotive-Bereich, wo gerade mal jeder fünfte Betriebsrat (20 Prozent) die Investitionen für ausreichend hält, wie die Gewerkschaft berichtet.
Die Gewerkschaftsvorsitzende Christiane Benner sieht die Vereinbarungen im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD als Planungsgrundlage für die Unternehmen, die nun ins Handeln kommen sollten. Wichtige Punkte seien die Vorhaben zur Senkung der Energiekosten für Unternehmen, zur Förderung der Elektromobilität und für bessere Investitionsbedingungen. Zudem setzt Benner auf das beschlossene Sondervermögen für Infrastruktur.
Die Unternehmen müssten die Verantwortung für zukunftsfeste Geschäftsmodelle, Investitionen und sichere Arbeitsplätze übernehmen, mahnt die Gewerkschafterin. „Wir sehen den Ernst der Lage. Aber wir sehen auch, dass in zahlreichen Unternehmen Zukunftsstrategien fehlen und notwendige Investitionen nicht getätigt werden. Nur nach weniger Bürokratie und niedrigeren Arbeitskosten zu rufen, ist weder eine Strategie noch eine Lösung.“
Insgesamt haben Betriebsräte aus 2.321 Betrieben mit zusammen mehr als einer Million Beschäftigten an der halbjährlichen Umfrage teilgenommen. 72 Prozent kamen davon aus dem Bereich Metall und Elektro. Dazu sind Handwerk, Stahl und IT-Dienstleistungen vertreten. Die Befragung fand bereits Ende Februar und damit vor Abschluss der Koalitionsverhandlungen statt.