Hätten Sie es gewusst?

Mit Karte oder in bar - so geben Sie Trinkgeld richtig

Erika Balzer

Volontärin

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5.11.2023, 09:35 Uhr
Das Trinkgeld steht in der Regel der Servicekraft zu, die es direkt vom Gast bekommt.

© Kai Remmers/dpa-tmn Das Trinkgeld steht in der Regel der Servicekraft zu, die es direkt vom Gast bekommt.

Mit Karte oder bar bezahlen? Diese Frage beschäftigt viele Deutsche. Beim Friseur, beim Taxifahren, am Kiosk im Stadion oder beim Kaffeetrinken stehen viele Kundinnen und Kunden immer wieder vor dieser Frage.

Dabei ist die Kartenzahlung Statistiken zufolge auf dem Vormarsch: Speziell durch die Pandemie und kontaktloses Zahlen hat sich die Zahl der Kartenzahlungen je Einwohner in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Dennoch halten viele noch am Bargeld fest. In vielen Cafés, Kneipen und Restaurants ist es gar nicht möglich, die Rechnung per Kartenzahlung oder PayPal zu begleichen.

Gleichzeitig gibt es immer mehr Restaurants, in denen nur noch Kartenzahlung akzeptiert wird - so zum Beispiel in der Kuhmuhne in Nürnberg oder bei Wurstdurst. Eine Frage, die sich dabei stellt: Wie läuft das eigentlich mit dem Trinkgeld? Ist es besser, das Trinkgeld in bar zu geben oder bei der Kartenzahlung einfach oben drauf zu rechnen? Fünf bis zehn Prozent Aufschlag als Trinkgeld sind hierzulande angemessen, wenn Gäste sich für einen aufmerksamen Service bedanken wollen.

Wir haben uns in der Region umgehört und bei Cafés und Restaurants nachgefragt, wie diese die Bezahlung handhaben. Das Balazzo Brozzi in der Nürnberger Rosenau hat sich erst in diesem Monat dazu entschieden, Kartenzahlungen zu akzeptieren. Grund dafür seien ein neues System und die erhöhte Nachfrage. "Trinkgeld kann man bei uns zwar auch bei der Kartenzahlung dazurechnen, in bar ist es trotzdem besser. So gelangt es ohne Umwege direkt an die Bedienungen", erklärt Chef Marian Gosoge.

In anderen Restaurants wie dem Kim Sa in Erlangen stellt sich diese Frage erst gar nicht: Dort ist keine Kartenzahlung möglich. Eine Mitarbeiterin des Restaurants begründete dies mit den kleinen Beträgen der Speisen, da würden sich die Gebühren nicht lohnen. Wenn Gäste aber mit Karte zahlen können und das auch tun, dann wirkt sich das auf das Trinkgeld aus. Dass im Durchschnitt weniger für die Servicekräfte rausspringt, bestätigt auch die Mitarbeiterin Jana aus dem Salon Regina in Nürnberg.

Generell gilt: Wenn Kundinnen und Kunden zwar die Rechnung bargeldlos zahlen können, das Trinkgeld aber nur in bar möglich oder erwünscht ist, können sie sich ziemlich sicher sein, dass die Bedienung dieses auch erhält. Wird das Trinkgeld auf den von der Karte abzubuchenden Betrag aufgerechnet, liegt die Verantwortung dann beim Leiter des Betriebs. Er müsste es mit der Abrechnung nachvollziehen und dem Personal zukommen lassen. Wichtig ist dabei: Trinkgeld muss nicht versteuert werden und somit auch vom zu versteuernden Betrag auf der Rechnung getrennt werden.

Im europäischen Ausland ist es schon längst üblich, nur mit Karte bezahlen zu können. Auch das Trinkgeld können Gäste in vielen Fällen so geben. Aber wer sichergehen will, dass die Servicekraft das Geld erhält, sollte auch hier das Trinkgeld in bar geben. Das ist der sicherste und unkomplizierteste Weg.

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