Erneute Probleme
Nach 140 Jahren: Wursthersteller ist insolvent - so geht es jetzt für die Angestellten weiter
26.1.2025, 15:43 UhrEs ist gerade einmal 13 Monate her, dass die "Halberstädter Konserven GmbH" Insolvenz anmelden musste. Jetzt kommt es schon wieder zu einer weiteren Runde. Wie der "MDR" dazu berichtet, wurde erneut ein Insolvenzantrag gestellt. Wie der Sender dazu weiter berichtet, habe die Tochterfirma des Traditionsunternehmens "Halberstädter Würstchen" bereits Ende Dezember 2024 Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt.
Der Standort ist für das Befüllen von Gläsern und Konserven zuständig. "Wir sind hier grundsätzlich auf einem sehr, sehr positiven Weg", gibt sich Jurist Nico Kämpfert von der Beratungsgesellschaft Innovatis durchaus positiv gegenüber dem "MDR".
So hätten bei der letzten Insolvenz im Jahre 2023 vor allem die gestiegenen Energie- und Personalkosten dafür gesorgt, dass man vor einer Zahlungsunfähigkeit stand. Nun sei hier auch noch ein zu geringer Absatz der Produkte hinzugekommen. Man rechne derzeit jedoch trotzdem weiter mit einer positiven Entwicklung bis Ende des ersten Quartals 2025.
Zudem betonen die Verantwortlichen, dass derzeit kein Stellenabbau weder für die "Halberstädter Konserven GmbH" noch für die gesamte Unternehmensgruppe vorgesehen sei. Erst im Frühjahr 2024 sei die Tochterfirma mit 57 Angestellten neu gegründet worden.
Insgesamt seien in dem Unternehmen rund 164 Menschen angestellt. Neben den bekannten und nicht nur in der Region beliebten Wurstkonserven umfasse das Sortiment auch Suppen, Fertiggerichte und auch vegetarische Produkte.
Das Unternehmen selbst blickt auf eine durchaus traditionsreiche Vergangenheit zurück. Einst im Jahre 1883 von Friedrich Heine gegründet, habe man das Unternehmen in den Jahrzehnten danach immer weiter anwachsen lassen.
Nach der Wiedervereinigung übernahm dann Unternehmer Ulrich Nitsch den Betrieb ab 1992. So merkt das Online-Portal "t-online.de" dazu weiter an, dass auch ein genereller Rückgang des Fleischkonsums in der Bevölkerung die Probleme des Unternehmens zusätzlich verschärft haben könnte. Seit Jahren ist der Wurstverzehr laut Bundesverband Deutscher Wurst- und Schinkenproduzenten rückläufig. Die kommenden Monate werden nun also zeigen, wie es in diesem Betrieb weitergehen wird.