Neue Zahlen
Nach Übernahme durch Musk: So dramatisch ist der Wert von Twitter / X eingebrochen
2.1.2024, 13:47 Uhr44 Milliarden Dollar zahlte Elon Musk, der reichste Mann, der Welt Ende Oktober 2022 für den Microblogging-Dienst Twitter. Finanziert wurde der Kauf unter anderem mit Hilfe von Investoren, die teils hohe Summen in die Übergabe steckten. Einer der Investoren ist der US-amerikanische Finanzkonzern Fidelity, der sich mit 300 Millionen Dollar an dem Vorgang beteiligte.
Schnell war jedoch klar, dass der Kauf der Plattform ein Verlustgeschäft war, weswegen Fidelity bereits nach wenigen Monaten einen großen Teil der aufgewendeten Summe abgeschrieben hatte. Nun veröffentlichte der Finanzkonzern eine neue Bewertung seines Investments in die mittlerweile in X umbenannte Plattform - und die Einschätzungen deuten darauf hin, dass Twitter / X seit der Übernahme durch Musk noch weit mehr an Wert verloren hat als ursprünglich gedacht: Etwa 12,5 Milliarden US-Dollar soll das Netzwerk nach Schätzung von Fidelity nur noch wert sein, wie das US-Magazin "Axios" berichtet - das sind 71,5 Prozent weniger als beim Kauf.
So dramatisch dieser Einbruch ist: Die Nachricht kommt nicht überraschend, denn die wirtschaftlichen Probleme von Twitter / X bestehen bereits länger und sind weitgehend hausgemacht: Die mit Abstand größte Einnahmequelle der Plattform ist Werbung. Seit dort allerdings Hass und Hetze kaum noch moderiert werden und Besitzer Elon Musk auch selbst immer häufiger durch die Verbreitung höchst fragwürdiger Inhalte wie Verschwörungserzählungen, Rechtspopulismus oder antisemitischen Postings auffällt, ziehen sich immer mehr schwergewichtige Werbekunden zurück, weil sie Schaden für ihr Image fürchten, wenn ihre Namen in einem derart toxischen Umfeld auftauchen.
Statt sich aber um die für X überlebenswichtigen Firmen zu bemühen, heizte Musk den Konflikt sogar noch an, indem er sich Ende November vergangenen Jahres zu einer regelrechten Schimpftirade gegenüber den abtrünnigen Werbekunden hinreißen ließ. Frei übersetzt riet er Firmen wie Disney & Co., sie sollten sich "ins Knie ficken".