Chaos in Zirndorf

Nächste Eskalationsstufe: Playmobil-Betriebsrat geschlossen zurückgetreten

Erik Thieme

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14.1.2025, 20:50 Uhr
Das Klima in Zirndorf dürfte aktuell eher angespannt sein.

© IMAGO/Jöran Steinsiek/Steinsiek.ch Das Klima in Zirndorf dürfte aktuell eher angespannt sein.

Dem Konzern hinter dem beliebten "Playmobil"-Spielzeug geht es schlecht. Wie das "manager magazin" berichtet, machte die Horst Brandstätter Group im Geschäftsjahr 2021/21 nur noch 35,7 Millionen Euro Gewinn. Zum Vergleich: 2014/15 betrug dieser noch satte 103,6 Millionen Euro.

Doch nicht nur der Gewinn schrumpfte immer weiter, innerhalb eines Jahres verlor die Firma auch ein Drittel ihres Umsatzes. Darüber hinaus sei es seit dem Tod des Inabers Horst Brandstätter im Jahr 2015 immer wieder zu Konflikten zwischen der Geschäftsführung und Arbeitnehmervertretern gekommen. In einem Schreiben an die Mitarbeiter warf der Betriebsrat der Geschäftsführung im Sommer 2023 vor, dass inzwischen "Angst und Demütigung an der Tagesordnung" seien. Die Unternehmensleitung stritt die Vorwürfe ab und kündigte an, bis 2025 700 Stellen streichen zu wollen.

Betriebsrat fordert Neuwahlen

Jetzt haben die Uneinigkeiten offenbar die nächste Eskalationsstufe erreicht. Wie das "manager magazin" weiter berichtet, ist der Betriebsrat nun geschlossen zurückgetreten. Das geht aus einer internen Mitteilung hervor, die dem Magazin vorliegt.

In dieser Mitteilung erklärte der Betriebsrat seinen Rücktritt mit "anhaltenden Unsicherheiten" bezüglich der Betriebsratswahl 2022 und Kritik an der Größe des Rates. Das Gremium müsse an die neue Betriebsgröße angepasst werden. Anschließend solle es Neuwahlen geben, damit ein "legitim gewählter" Betriebsrat die Interessen der Mitarbeiter vertreten kann.

Ob die Geschäftsführung der Forderung nach neuen Wahlen nachkommt, ist noch unklar. Das Unternehmen wollte die Berichte weder gegenüber dem "manager magazin" noch dem "BR" kommentieren.

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