Nächstes Produkt betroffen: Werden bald auch deutsche Eier knapp?

Nürnberg - Der Ukraine-Krieg und seine Folgen sorgen bei einigen Produkten in den Supermärkten für leere Regale. Nun könnte es das nächste Lebensmittel treffen.

Es sind schwierige Wochen für Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland: Zahlreiche Produkte sind nur noch schwer zu bekommen, ein Kauf ist nur noch in "haushaltsüblichen Mengen" möglich - und zu allem Überfluss steigen die Preise auch noch. Discounter Aldi erklärte, dass die erhöhten Bezugskosten Auswirkungen auf die Preise zahlreicher Produkte haben werden.

Ab Montag werden Fleisch, Wurst und Butter "deutlich teurer", wie das Unternehmen mitteilt. Speiseöl oder Mehl waren in letzter Zeit in vielen Supermärkten nur schwer zu bekommen, einige Einzelhändler begrenzten die Abgabe dieser Produkte sogar. Das droht wohl bald auch bei Eiern.

Gestiegene Kosten für Futter und Energie

Der Bundesverband Ei (BVEi) warnt aktuell vor einer Eier-Knappheit, denn: Aufgrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine fehlen wichtige Futtermittel aus beiden Ländern für Legehennen. "Die Versorgungssicherheit mit Eiern aus Deutschland steht auf dem Spiel“, schildert Henner Schönecke, Vorsitzender des BVEi, den Ernst der Lage gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger.

Wirtschaft

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Von ama

73 Prozent der in Deutschland verzehrten Eier stammen laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) auch aus der Bundesrepublik, Importe kommen meist aus den Niederlanden, zum Teil aber auch aus Belgien, Dänemark und Spanien. Länder, in denen - anders als in Deutschland - auch das Töten männlicher Küken erlaubt ist.

"Gentechnikfreies Soja ist kaum noch zu bekommen", beklagt Schönecke und erklärt, dass viele Halter deshalb ihre Junghennen nicht mehr versorgen können. Die Folge: Schon ab August könnten Eier zum rationierten Produkt werden. Zu allem Überfluss leiden die Landwirte unter gestiegenen Futter- und Energiekosten, die aufgrund der Verträge mit dem Lebensmitteleinzelhandel nicht unmittelbar ausgeglichen werden können. Schönecke fordert deshalb Hilfe aus der Politik, um faire Preise zu garantieren.