Riesige Kostenunterschiede in Bayern: In diesem fränkischen Landkreis lebt es sich besonders günstig

Köln/Nürnberg - In München lebt es sich gut ein Drittel teurer als in einem oberfränkischen Landkreis. In keinem anderen Bundesland ist der Kostenunterschied so hoch, Das zeigt eine aufwendige Studie, die Millionen Preisdaten ausgewertet hat.

Wo es sich in Deutschland günstig oder teuer lebt, kommt vor allem auf einen Faktor an: Wohnen. Deshalb sind es vor allem Ballungsräume oder attraktive Wohngegenden wie der Alpenrand, die besonders teuer sind.

Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) bietet einen Überblick. Diese erhoben die Preisdaten für verschiedene Waren und Dienstleistungen für 400 Kreise, Landkreise und kreisfreie Städte. Datenstand ist das Jahr 2022.

Wo ist es am teuersten und wo am billigsten?

Inklusive Wohnkosten liegt München auf dem ersten Platz. Ein Viertel (25,1 Prozent) teurer als im deutschen Durchschnitt ist das Leben in der bayerischen Landeshauptstadt, gefolgt vom Landkreis München (16,7 Prozent), Frankfurt am Main (15,9) und Stuttgart (14,8). Am billigsten lebt es sich im Vogtlandkreis und Greiz, die 9,5 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt liegen. Gefolgt von Görlitz (9,4) sowie Pirmasens und dem Salzlandkreis mit 9,3 Prozent.

In der Region trifft Neumarkt in der Oberpfalz exakt den gesamtdeutschen Durchschnittswert. Anders als im Süden des Freistaats gibt es in Nordbayern nur wenige Ausreißer nach oben. Die Universitätsstädte Erlangen (7,5 Prozent) und Regensburg (7,9 Prozent) liegen noch am deutlichsten über dem Durchschnitt. Die günstigsten Lebenshaltungskosten in der Region hat Oberfranken zu verzeichnen. Der Landkreis Wunsiedel (9,2) gehört zu den sechs günstigsten des Landes. Im Vergleich dazu ist das Leben in München um ein gutes Drittel teurer. In keinem anderen Bundesland ist der Unterschied so groß.

Dass die bevölkerungsstarken Städte bei den Kosten teils weit über dem Durchschnitt liegen, zieht den gesamten Index nach oben. Das führt zum auf den ersten Blick überraschenden Ergebnis, dass von den 400 Städten, Kreisen und Landkreisen 274 billiger als der Durchschnitt sind. Nur 124 sind teurer, zwei liegen exakt auf dem Durchschnitt. Doch ein sehr teures München gleicht in der Berechnung dutzende dünn besiedelte billige Landkreise aus.