Nürnberg: Neuer Hotspot für grüne Banken

Nürnberg - Zum kleinen Hotspot der ökologisch-ethisch ausgerichteten Geldhäuser in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren Nürnberg entwickelt. Mit der regional tätigen Evenord-Bank, die sich 2015 ethische Prinzipien verordnet hat, gibt es mittlerweile zwei nachhaltige Institute in der Frankenmetropole. Die Umweltbank ist vor allem auf dem ökologischen Feld bereits seit rund zwei Jahrzehnten aktiv. Und es gibt noch mehr Möglichkeiten für nachhaltig orientierte Bankkunden.

Das Geschäft der Nürnberger Evenord-Bank läuft nach dem selbst geschaffenen „e-Prinzip“. Demzufolge gelten zum Beispiel für Anlageprodukte, die die Evenord-Bank anbietet, bestimmte Ausschlusskriterien. Tabu sind unter anderem Aktien von Unternehmen, die mit Atomenergie, grüner Gentechnik und Tabak Geschäfte machen. Auch Papiere von Staaten sind ausgeschlossen, die die Todesstrafe zulassen, die Medienberichterstattung einschränken oder autoritär regiert werden. Bankchef Horst Schneider will mit der Ausrichtung zeigen, dass mit einer werteorientierten Strategie solides Geschäft gemacht werden kann. Die Evenord-Bank, einst die erste Adresse für Metzger und Großviehschlächter in der Region, bietet ein umfassendes Spektrum an Finanzdienstleistungen inklusive Girokonto.

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+++ Grünes Geld: Gut für das Gewissen +++

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Von Beginn an auf Ökologie ausgerichtet ist die Nürnberger Umweltbank, die 1997 an den Start gegangen ist. Das börsennotierte Institut ist als bundesweit aktive Direktbank konzipiert und sieht sich als Spezialist für ökologische Geldanlage und Kredite. Finanziert werden mit dem Geld der Kunden zum Beispiel ökologische Bauvorhaben. Ein Girokonto gibt es dagegen nicht.

Urgestein aus Bochum

15 Prozent der Umweltbank-Aktien hält die GLS Bank. Die Genossenschaftsbank aus Bochum - 1974 gegründet - ist ein Urgestein in der nachhaltigen Finanzwelt und sieht sich selbst als sozial-ökologische Bank mit anthroposophischen Wurzeln, die „nachhaltige Unternehmer und Unternehmerinnen finanziert, statt an den Finanzmärkten zu spekulieren.“ Das Geldhaus mit über 65.000 Mitgliedern betreibt aktuell sieben Standorte und bietet alle gängigen Finanzdienstleistungen wie Girokonto, Sparanlagen, Kredite und Fonds. Die GLS Bank legt offen, in welche Wertpapiere und Beteiligungen sie das Geld der Kunden steckt. Sie veröffentlicht zudem eine Übersicht über die vergebenen Kredite.

Ebenfalls genossenschaftlich organisiert ist die Ethikbank aus Eisenberg in Thüringen. Die Direktbank bietet ethisch-ökologische Girokonten, Geldanlagen und Kredite.

Spezialist für Mikrokredite

Auch viele kirchliche Banken haben sich ethisch-ökologischen Kriterien verschrieben. Dazu gehört die Evangelische Bank aus Kassel, die derzeit noch eine Filiale in Nürnberg unterhält. Ein namhafter Anbieter ist zudem die Triodos Bank, die ihren Hauptsitz in den Niederlanden hat und ihr deutsches Geschäft von Frankfurt aus steuert.

Ein weiterer Anbieter: Die Genossenschaft Oikocredit mit Hauptsitz in den Niederlanden betreibt ihr Geschäft in Bayern von Nürnberg aus. Sparer können einen Teil ihres Geldes auch bei diesem Spezialisten für Mikrokredite anlegen.