Nürnberger Firma "Friedrich Living" ausgezeichnet
30.11.2016, 20:05 UhrIn ein Familienunternehmen hineingeboren zu werden, bringt oft große Verantwortung mit sich: die, den Stab von der Vorgängergeneration zu übernehmen. Ralph Friedrich kennt das sehr gut. Sein Vater führte in der Nürnberger Innenstadt das Traditionsgeschäft "Waschtrog Friedrich", eine auf Korbwaren spezialisierte Firma. Deren Wurzeln reichen bis ins Jahr 1844: Seinerzeit hatte Heinrich Friedrich in der Nonnengasse eine Büttnerei gegründet, in der Holzgefäße wie Fässer und Waschtröge gefertigt wurden. 1918 wandelte sich der Handwerksbetrieb zum Handelsgeschäft.
Das ist es bis heute, allerdings hat sich das Sortiment geändert - eine Entscheidung von Ralph Friedrich, der das Familienunternehmen in sechster Generation führt. Der 49-Jährige setzt auf hochwertige und exklusive Gartenmöbel. Da dies ein Saisongeschäft ist, hat der Mittelständler, der 2013 ein neues Ladengeschäft in Großgründlach eröffnet hat, auch ein Winterprogramm: Wohnaccessoires und Möbel für den Innenbereich.
"Als Jugendlicher war mir klar, dass ich den Familienbetrieb einmal übernehmen würde", erzählt Friedrich. Später allerdings war das dann eine Zeitlang doch nicht mehr so sicher: "Ich wollte mich draußen einmal umschauen", erklärt der Betriebswirt. Er heuerte im Jahr 2000 in der IT-Branche an, bei Hewlett-Packard betreute er den Großkunden Siemens.
Im Web präsent
Doch auf Dauer war das nicht seine Welt, wie Friedrich freimütig sagt. 2004 übernahm der Händlerspross die Firma "Waschtrog Friedrich" von seinem Vater. Der hatte bereits 1956 Gartenmöbel ins Sortiment aufgenommen. Ralph Friedrich baute das Segment weiter aus, stieß jedoch im Laden in der Nürnberger Altstadt an Grenzen: Es fehlte an Platz. Die Lösung fand sich in einem Gebäude in Großgründlach, der Bereich Gartenmöbel hatte eine neue Adresse.
Am historischen Firmensitz im Herzen Nürnbergs ist „Waschtrog Friedrich“ inzwischen Geschichte: Das Ladengeschäft schloss 2015. Mit den Korbwaren allein sei auf Dauer kein rentabler Betrieb mehr möglich gewesen, begründete Friedrich damals im Gespräch mit dieser Zeitung die Entscheidung. Mit ihr erfolgte auch die Umbenennung des Familienunternehmens in "Friedrich Living".
Die Anpassungsfähigkeit des Traditionsbetriebs hat den Handelsverband Bayern (HBE), Bezirk Mittelfranken, beeindruckt: Er kürte Friedrich Living zum „Unternehmen des Jahres“. Mit der Auszeichnung honoriert der HBE seit 20 Jahren Firmen, die durch innovative und kreative Leistungen auffallen.
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