Verbraucher sollen entlastet werden
Ökostrom-Umlage sinkt deutlich: Stabilisieren sich die Strompreise?
14.10.2021, 15:30 UhrDie EEG-Umlage, mit der Verbraucherinnen und Verbraucher über ihre Stromrechnung den Ausbau der erneuerbaren Energien finanzieren, sinkt 2022 nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur deutlich – und zwar auf 3,72 Cent pro Kilowattstunde. Zuerst hatte darüber die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet. Zur der Senkung trägt unter anderem ein Milliardenzuschuss des Bundes bei.
Stabilisieren sich die Strompreise?
Ohne diese Mittel läge die Umlage 2022 bei rund 4,66 Cent. 2021 beträgt die Umlage 6,5 Cent – aber nur dank Bundeszuschüssen. Ansonsten wäre sie stark gestiegen. Die Betreiber der großen Stromnetze wollen die Höhe der EEG-Umlage für das kommende Jahr an diesem Freitag bekanntgeben.
Sie ist allerdings nur ein Bestandteil des Strompreises. In der Branche wird damit gerechnet, dass eine sinkende EEG-Umlage die Strompreise insgesamt stabilisiert. Auf der anderen Seite nämlich sind Beschaffungskosten, die die Energieversorger für Strom zahlen müssen, deutlich gestiegen. "Die Senkung der EEG-Umlage ist eine gute Nachricht für Verbraucher*innen, denn der Strompreis liegt derzeit auf einem absoluten Rekordniveau" , sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. "Trotzdem zahlt eine Familie im nächsten Jahr immer noch 220 Euro für die Ökostrom-Umlage. Eine weitere, substantielle Ersparnis ist derzeit nur durch einen Wechsel des Stromanbieters möglich."
Fördersumme für erneuerbare Energien sinkt
Für die sinkende EEG-Umlage gibt es mehrere Gründe. Nach einer Analyse der Denkfabrik Agora Energiewende haben die hohen Gas-, Kohle- und CO2-Preise zu einem stark gestiegenen Börsenstrompreis geführt. Damit werde weitaus weniger Geld vom EEG-Konto gebraucht, um Differenzkosten der Erneuerbaren Energien auszugleichen – erneuerbare Energien erzielten höhere Erlöse am Markt und die notwendige Fördersumme sinke.
Dazu komme, dass die EEG-Anlagen der frühen Jahre, die noch vergleichsweise hohe Vergütungen erhalten hätten, seit diesem Jahr nach und nach das Ende ihrer 20-jährigen Förderdauer erreichten: "Der Kostenrucksack des EEG wird damit immer kleiner."
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