Handelskonflikt

Paukenschlag in Washington: Trump lenkt bei Zollstreit ein - doch ein Land trifft es noch härter

Stefan Besner

Online-Redakteur

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09.04.2025, 21:48 Uhr
Welche Länder zahlen welche Importzölle? US-Präsident Donald Trump hatte klare Vorstellungen darüber.

© Mark Schiefelbein/dpa-tmn Welche Länder zahlen welche Importzölle? US-Präsident Donald Trump hatte klare Vorstellungen darüber.

US-Präsident Donald Trumps Zoll-Politik sorgte für viel Unmut in den vergangenen Tagen. Unter anderem China, Israel, Kanada und die EU wurden massiv mit Strafzöllen für importierte Waren belegt. Das belastete den Welthandel und schlug sich nicht zuletzt an der Börse nieder - die Märkte gingen auf Talfahrt. Nun lenkt der US-Präsident ein. Für ein Land allerdings erhöht Trump die Zölle sogar.

Trump rudert im internationalen Handelskonflikt zurück und setzt bestimmte gerade in Kraft getretene Zölle für 90 Tage aus. Das kündigte Trump in einem Beitrag auf der Plattform Truth Social an und kündigte, an, während der Pause solle ein universeller Zollsatz in Höhe von zehn Prozent gelten. Für China gilt das jedoch explizit nicht: Für chinesische Einfuhren hob Trump den Zollsatz vielmehr noch mal an - auf insgesamt 125 Prozent.

Trumps überraschende und kurze Ankündigung in den sozialen Medien sorgte für einige Verwirrung und ließ viele Fragen offen. Der US-Präsident hatte erst vor wenigen Tagen mit einem gewaltigen Zollpaket Handelspartnern auf aller Welt den Kampf angesagt.

Die USA führten zuletzt in einem ersten Schritt neue pauschale Zölle in Höhe von zehn Prozent auf Importe aus fast allen Ländern ein. Für viele Staaten wurden in einem zweiten Schritt je nach Handelsdefizit noch mal deutlich höhere sogenannte reziproke Strafabgaben eingeführt. Auf Einfuhren aus Deutschland und anderen Staaten der Europäischen Union in die USA wurden damit neue Zölle in Höhe von insgesamt 20 Prozent fällig.

Märkte zuletzt auf Talfahrt

Nach großen Turbulenzen an internationalen Börsen lenkte Trump nun jedoch ein. US-Regierungsvertreter legten nahe, die Pause gelte für die länderspezifischen Zölle in unterschiedlicher Höhe. Der zuvor in Kraft getretene einheitliche Zollsatz in Höhe von zehn Prozent für alle Länder bleibe während der Pause bestehen. Damit wird auch der Zollsatz für Deutschland und die EU nun halbiert.

Während der 90-tägigen Pause soll es Verhandlungen mit den betroffenen Staaten geben. Trumps Ziel war es von Beginn an unter anderem, andere Länder mit Hilfe der Zölle dazu zu zwingen, Handelsbarrieren für Einfuhren aus den USA abzubauen.

„Es wird eine 90-tägige Pause bei den gegenseitigen Zöllen geben, während diese Verhandlungen laufen“, erklärte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt. Das Zollniveau werde auf einen allgemeinen Satz von 10 Prozent gesenkt. Die Ankündigung ließ die US-Aktienmärkte am Abend im späteren Handelsverlauf in die Höhe schnellen.

Dieser Artikel wurde am 9. April 2025 um 21.48 Uhr aktualisiert.

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