Umwelt

Protestaktion von Klimaschützern gegen Öl- und Gasimporte

27.4.2022, 15:46 Uhr
Protestaktion von Klimaschützern gegen Öl- und Gasimporte

© Paul Zinken/dpa

Bei Protestaktionen gegen Öl- und Gasimporte haben Klimaschützer versucht, die Versorgung über Pipelines in Brandenburg und im Rheinland zu unterbrechen.

An der Ölleitung Druschba in der Nähe von Schwedt an der Oder hätten Aktivisten ein Sperrventil per Hand geschlossen, teilte die Gruppe "Letzte Generation" mit, die seit Jahresbeginn auch Autobahnblockaden organisierte.

Die Polizei bestätigte den Vorfall. Beteiligt waren demnach ein 37 Jahre alter Mann und eine 19-jährige Frau, die sich an der Anlage festgeklebt hatte. Beide Aktivisten seien "in Obhut" genommen worden, sagte Polizeisprecher Stefan Möhwald. Der Pipeline-Betreiber PCK erklärte: "Die Pipelines sind aktuell im Betrieb und nicht gestört." Ob der Ölfluss zeitweise unterbrochen war, blieb unklar.

Eine ähnliche Aktion gab es laut Polizei in Bad Neuenahr-Ahrweiler im nördlichen Rheinland-Pfalz: Zwei Männer "hatten sich an der dortigen Gas-Pumpstation festgekettet beziehungsweise mit Klebstoff angeklebt". Ein Bolzenschneider sei eingesetzt worden. Gas sei nicht abgedreht worden. Schaden sei nicht entstanden. Es werde ein Strafverfahren wegen mutmaßlichen Hausfriedensbruchs eingeleitet. Ein weiterer ähnlicher Versuch bei Breydin in Brandenburg wurde durch Wachpersonal unterbunden, wie ein dpa-Fotograf beobachtete.

Der Protest richtet sich gegen den Import fossiler Energie wie Öl und Gas, weil ihre Verbrennung das Klima belastet. Die Aktivisten verlangten von Wirtschaftsminister Robert Habeck eine Erklärung, keine neue fossile Infrastruktur zu errichten und nicht in der Nordsee nach Öl zu bohren.

Wegen des Kriegs in der Ukraine sucht Habeck nach Alternativen zu Gas- und Ölimporten aus Russland. Unter anderem sind neue Anlandestellen für Flüssiggas geplant. International war die Lage am Mittwoch gespannt, da Russland einen Stopp der Gaslieferungen an Polen und Bulgarien angekündigt hat.