Region ist ein Zentrum für IT-Sicherheitsunternehmen
21.10.2009, 00:00 Uhr
«Der Markt für IT-Sicherheitsprodukte und -Dienstleistungen entwickelt sich überdurchschnittlich gut«, freut sich Heinz-Paul Bonn, Vizepräsident des Branchenverbands Bitkom. Die Umsätze würden heuer voraussichtlich um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 4,1 Mrd. € wachsen.
Erheblicher Nachholbedarf
Zum Vergleich: Für den Gesamtmarkt der Informations- und Telekommunikationstechnologie (ITK) erwartet Bitkom ein Umsatzminus von 2,5 Prozent auf dann 141 Mrd. €. Vor dem Hintergrund, dass bei vielen Unternehmen in Sachen IT-Sicherheit noch erheblicher Nachholbedarf besteht, sehen die Experten in dem mittelständisch geprägten Marktsegment zudem weiterhin viel Potenzial nach oben.
Besonders profitieren könnte davon die Region Nürnberg. «Bayern ist in Deutschland ein Schwerpunkt der Branche und innerhalb des Freistaats wiederum sind es gerade auch Mittelfranken und die Oberpfalz«, sagt Sandra Wiesbeck, Projektleiterin des Bayerischen IT-Sicherheitsclusters. Ein Umstand, der sich auch auf der IT-Sicherheitsmesse IT-SA zeigte: Die feierte jüngst in Nürnberg ihre Premiere und unter den 256 Ausstellern tummelten sich viele aus der Region, darunter große Namen wie die Datev oder die Diehl Informatik GmbH.
Mobile Sicherheit
Bester Stimmung auf der Messe war zum Beispiel Axel Stett, operativer Geschäftsführer von Certgate. Das Nürnberger Unternehmen bietet Lösungen für das Feld der mobilen Sicherheit an. «Wenn jemand etwa über seinen Blackberry unterwegs E-Mails abruft, kann es immer sein, dass diese Daten abgefangen werden«, so Stett.
Als Schutz dagegen bietet Certgate eine Erweiterungs-Chipkarte an, auf der die Informationen für den Verschlüsselungscode der Mail abgespeichert wird. Eingesteckt in den Blackberry sei das nach Stand der Technik ein «absolut einbruchssicheres System«. Betrüger können so eine E-Mail zwar noch abfangen, dann aber nicht lesen.
Der Bedarf für solche Produkte ist da - zu den Kunden zählt Certgate neben großen Industriekonzernen inzwischen auch die Bundesregierung. Vor fünf Jahren gegründet, beschäftigt das Unternehmen heute 20 Mitarbeiter und erzielt einen Umsatz «im niedrigen siebenstelligen Bereich«, so Stett. «Nächstes Jahr werden wir den Erlös wahrscheinlich verdoppeln.«