Mehr als sechs Millionen
Rekordhoch dank Zuwanderung: Bayerischer Arbeitsmarkt verzeichnet so viele Beschäftigte wie noch nie
19.12.2024, 10:32 UhrDer Arbeitsmarkt in Bayern verzeichnet eine erfreuliche Entwicklung: Mit einem Zuwachs von 40.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr wurde erstmals die 6-Millionen-Marke überschritten. Dieser positive Anstieg zeigt sich trotz einer steigenden Arbeitslosenzahl.
Die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit erklärt das Wachstum durch mehrere Faktoren. Zum einen bleiben ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer länger im Erwerbsleben. Zum anderen gibt es mehr flexible Arbeitszeitmodelle, die insbesondere Familien und Berufspendlern entgegenkommen. Doch den entscheidenden Beitrag leistet die Zuwanderung. Markus Schmitz, Chef der bayerischen Arbeitsagenturen, betont in einer Pressemitteilung: "Ohne die Zuwanderung ausländischer Beschäftigter würde angesichts der zunehmenden Verrentungswelle der Baby-Boomer-Generation die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Bayern nicht wachsen, sondern dauerhaft schrumpfen."
Migration als entscheidender Faktor
Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit ausländischer Staatsbürgerschaft in Bayern liegt mittlerweile bei über 18 Prozent. In den letzten sechs Jahren stieg die Zahl der ausländischen Erwerbstätigen dabei um mehr als 30 Prozent auf über 1,1 Millionen. Dieses Wachstum gleicht Rückgänge in klassischen Industrie- und Zeitarbeitsbranchen aus. Insbesondere der Gesundheits- und Pflegebereich sowie die Bereiche Erziehung und Unterricht treiben die positive Entwicklung voran. Während die Beschäftigungszahl von deutschen Arbeitskräften im letzten Jahr um 0,3 Prozent sank, verzeichneten ausländische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein Plus von 4,7 Prozent.
Migration sei deshalb "ein entscheidender Faktor für das Wachstum und die Stabilität unseres Arbeitsmarktes", betont Schmitz.
Trotzdem sind Maßnahmen erforderlich
Um das hohe Beschäftigungsniveau zu halten, sind jedoch weitere Maßnahmen notwendig. Die Bundesagentur für Arbeit sieht Potenzial in der Aktivierung bisher ungenutzter Arbeitskräfte, der Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der gezielten Anwerbung ausländischer Fachkräfte.
Schmitz prognostiziert, dass das Erwerbspotenzial aufgrund demografischer Entwicklungen weiter schrumpfen wird. Deshalb sei es umso wichtiger, "Inländische Reserven zu aktivieren und ausländische Fachkräfte für den bayerischen Arbeitsmarkt zu gewinnen", heißt es in der Pressemitteilung.