Bundesweit 15.000 Beschäftigte
Rekordübernahme: Deutsche Bahn gibt Schenker für 14,3 Milliarden ab – Niederlassung auch in Nürnberg
13.9.2024, 11:10 UhrDas dänische Transportunternehmen DSV übernimmt die Logistik-Tochter der Deutschen Bahn, DB Schenker, für 14,3 Milliarden Euro. Das teilten beide Seiten am Freitag mit.
Abgeschlossen wird die Transaktion wahrscheinlich erst im Laufe des nächsten Jahres. Dafür ist nämlich die Zustimmung des Bahn-Aufsichtsrats und des Bundes notwendig. Bis 2027 gelten die Zusagen zum Schutz von Arbeitsplätzen.
Wie "n-tv" berichtet will die Bahn will Schenker verkaufen, um sich auf das krisengeschüttelte Kerngeschäft in Deutschland zu konzentrieren und die Schuldenlast von über 30 Milliarden Euro abzubauen. Der Bund hatte mit Milliarden-Zuschüssen die Sanierung vieler maroder Gleise des rund 33.000 Kilometer langen Netzes angestoßen.
Schenker hat in Deutschland knapp 15.000 Beschäftigte und erzielte mit weltweit insgesamt über 75.000 Mitarbeiter in 130 Ländern zuletzt einen Jahresumsatz von 19 Milliarden Euro. Der Chef des dänischen Unternehmens DSV Jens H. Lund teilte mit, er plane als neuer Eigentümer von Schenker Investitionen in Höhe von rund einer Milliarde Euro in Deutschland in den kommenden drei bis fünf Jahren. Damit sollen demnach auch Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen werden. DSV ist vergleichbar groß, heißt es weiter in dem "n-tv"-Bericht. In der Region gibt es Niederlassungen in Schweinfurt, Regensburg und Nürnberg.
Beschäftigte protestierten am Mittwoch
An drei bayerischen Standorten des Logistikunternehmens DB Schenker haben Beschäftigten mit Blick auf den geplanten Verkauf der Bahn-Tochter Mahnwachen abgehalten. In Nürnberg, Neufahrn (Oberbayern) und in Lindau beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft Verdi rund 180 Mitarbeitende. Diese fordern den Erhalt der Betriebsstandorte und vieler Arbeitsplätze sowie der Sozialstandards wie die Tarifbindung im Flächentarifvertrag in Bayern.
Die Gewerkschaft hatte bundesweit zu den 15 Minuten langen Aktionen während der Mittagspause aufgerufen. Sie befürchtet, dass mit dem Verkauf der Deutsche-Bahn-Tochter 5.300 der bundesweit 15.000 Arbeitsplätze wegfallen könnten. Wie viele in Bayern davon betroffen sein könnten, war zunächst nicht bekannt. Laut Verdi sind dort an mehreren Standorten Mitarbeitende im vierstelligen Bereich beschäftigt. Diese kritisierten vor allem auch fehlende Informationen des Unternehmens.
Verkehrsminister Volker Wissing verlangte dahingehend auch die wirtschaftliche Sanierung des Konzerns. Schenker war jedoch seit Jahren der wichtigste Gewinnbringer für die Bahn und hatte zeitweise sämtliche Verluste der Bahn in Deutschland ausgeglichen.
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