Ryanair schließt seine Basis am Nürnberger Flughafen
3.12.2019, 17:12 UhrNach Informationen unserer Zeitung erfuhren die in Nürnberg stationierten Mitarbeiter - 100 Beschäftigte des Kabinenpersonals sowie 20 Beschäftigte des Cockpitpersonals - an diesem Dienstag von dem Schritt des Unternehmens. Im Oktober hatte Ryanair bereits die Schließung der Hamburger Basis bekanntgegeben.
Eröffnet hatte Ryanair seine Nürnberger Basis vor drei Jahren – und dafür nach eigenen Angaben zwei Millionen Euro in die Hand genommen. Der Airport war Ryanair damals mit Nachlässen entgegengekommen, die Flughafen-Chef Michael Hupe als branchenüblich bezeichnet hatte. In Nürnberg stehen derzeit zwei Ryanair-Maschinen vom Typ Boeing 737-800.
Nur ein Drittel des Angebots bleibt bestehen
Das Aus für die Basis, das für April 2020 vorgesehen ist, hat massive Auswirkungen auf den Flugverkehr: Nach Jahren, in denen Ryanair das Flugangebot in Nürnberg stark ausgeweitet hatte, teilte die Airline dem Airport nun mit, dass sie im nächsten Sommer die Flüge ab Nürnberg "stark einschränken wird", wie es in einer Pressemitteilung des Flughafens heißt. Voraussichtlich werde nur "circa ein Drittel" des Flugangebots ab Nürnberg erhalten bleiben. Ryanair-Kunden, die bereits Tickets für Flüge ab April 2020 gebucht haben, würden von der Fluggesellschaft informiert.
„Dies ist ein Schlag für die Metropolregion, denn das Streckennetz der Ryanair stellt derzeit das Rückgrat der europäischen Direktverbindungen des Albrecht Dürer Airport Nürnberg dar", sagte Flughafen-Chef Michael Hupe. Nürnberg werde sich bemühen, die Lücken im Flugplan zu schließen.
Ihre Entscheidung begründe die Airline unter anderem mit dem derzeitigen Flugverbot des neuen Typs Boeing 737 MAX, heißt es vonseiten des Airports. Ryanair selbst ließ eine Anfrage unserer Redaktion bislang unbeantwortet.
Was der Schritt für die Zukunft der betroffenen Ryanair-Mitarbeiter in Nürnberg bedeutet, ist im Detail bislang unklar. Einigen von ihnen sollen dem Vernehmen nach Jobs in Marokko angeboten worden sein.
Der Artikel wurde mehrfach aktualisiert.
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