Staedtler steigt aus Tarifgemeinschaft aus: Kritik von IG Metall
12.11.2018, 05:56 UhrDem Unternehmen mit insgesamt knapp 2200 Mitarbeitern – rund 1200 davon in der Region – gehe es dabei nicht darum, Kosten zu sparen, versichert Geschäftsführer Axel Marx: "Wir wollen nichts zum Schlechteren verändern". Schließlich sei es Staedtler wichtig, als Arbeitgeber attraktiv zu sein. Erste Gespräche mit der IG Metall über einen Haustarifvertrag laufen bereits.
Was aber steckt dann dahinter? Staedtler-Chef Marx begründet den Ausstieg mit "unterschiedlichen Interessen" der einzelnen Mitglieder der Tarifgemeinschaft. So liege Staedtler viel daran, bei Tarifverhandlungen möglichst schnell zu einem Ergebnis zu kommen.
"Schlag ins Gesicht der Beschäftigten"
Zuletzt hat die Tarifgemeinschaft, zu der neben Staedtler die regionalen Wettbewerber Faber-Castell, Schwan-Stabilo und Lyra zählen, einen "Demografie-Tarifvertrag" abgeschlossen. Dieser umfasst zum Beispiel Regelungen zur Altersteilzeit sowie zu altersgerechten Arbeitsplätzen. Staedtler gilt auch in Gewerkschaftskreisen als konstruktiver Verhandlungspartner.
Den angekündigten Ausstieg bezeichnet die IG Metall jedoch als "Schlag ins Gesicht der Beschäftigten". Die Sorge der Gewerkschaft: Die ohnehin kleine Tarifgemeinschaft könnte nun vor dem Aus stehen. In diesem Fall befürchtet Gewerkschafter Harald Dix einen Unterbietungswettkampf der Unternehmen, was die Arbeitsbedingungen angeht.
Protest angekündigt
Mit einer Kundgebung in der Nürnberger Straße der Menschenrechte will die IG Metall daher am 20. November gegen das Vorhaben protestieren. Erwartet wird dort auch der Betriebsratschef von Faber-Castell.
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