Ausgleich der Inflation und höhere Entgelte

Tarifabschluss: Warnstreiks bei Adidas & Co. in letzter Minute abgewendet

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3.8.2023, 15:19 Uhr
Sechs von zehn Tarifbeschäftigten in der deutschen Schuh- und Sportartikelindustrie sind bei Adidas tätig, unter anderem in dessen Stores, Logistikzentren und Zentrale. Die Mitarbeiter bekommen ab diesem Monat mehr Geld - für die Adidas-Beschäftigten gibt es noch eine Schippe oben drauf.

© Arne Dedert, dpa Sechs von zehn Tarifbeschäftigten in der deutschen Schuh- und Sportartikelindustrie sind bei Adidas tätig, unter anderem in dessen Stores, Logistikzentren und Zentrale. Die Mitarbeiter bekommen ab diesem Monat mehr Geld - für die Adidas-Beschäftigten gibt es noch eine Schippe oben drauf.

Nach langen Verhandlungen haben sich die Industriegewerkschaft IGBCE und Arbeitgeber in der zweiten Tarifrunde auf einen Abschluss in der Schuh- und Sportartikelindustrie geeinigt. Davon profitieren 13.000 Beschäftigte in der Branche, 8.000 von ihnen arbeiten bei dem börsennotierten Sportartikelhersteller Adidas.

„In einer denkwürdigen Tarifverhandlung, die beiden Seiten Geduld und Nerven abverlangt hat, haben wir ein gutes Gesamtpaket für die Beschäftigten geschnürt“, bilanzierte IGBCE-Verhandlungsführer Frieder Weißenborn. Ohne diese Einigung um fünf vor zwölf wäre es ab dem 4. August zum Warnstreik gekommen, vorrangig an den Logistikstandorten des Adidas-Konzerns.

Kein "Verstecken" hinter dem Mittelstand

Es sei richtig, dass die Vergütungen bei Adidas - dem mit Abstand größten und wirtschaftlich stärksten Arbeitgeber der Branche - zusätzlich stiegen. „Der Dax-Konzern kann sich hinter dem Mittelstand nicht mehr verstecken", so der Gewerkschaftsvertreter. "Die Beschäftigten haben Anspruch, an den wirtschaftlichen Erfolgen beteiligt zu werden.“

Konkret umfasst der Abschluss für Vollzeitbeschäftigte je 1.000 Euro Inflationsausgleichsprämie in den Jahren 2023 und 2024, Auszubildende erhalten 500 Euro und Teilzeitbeschäftigte eine anteilige Prämie. Ab 1. August erhöhen sich die Entgelte bei Adidas um 200 Euro beziehungsweise um 150 Euro in der restlichen Schuhindustrie.

Ab 1. Oktober 2024 steigen die Entgelte dann um weitere 150 Euro bei Adidas sowie um 100 Euro bei den anderen Betrieben der Schuhindustrie. Die Ausbildungsvergütungen werden um jeweils 50 Euro zum 1. September 2023 und 2024 angehoben. Des weiteren wird der Demografie-Tarifvertrag neu abgeschlossen mit einem Beitrag von 750 Euro pro Beschäftigten ab 1. Januar 2025 bei Adidas respektive von 400 Euro in den übrigen Schuhindustrie.

Der Dax-Konzern Adidas stellt allein gut 8.000 Beschäftigte in dieser Tarifrunde - sowohl in seiner Zentrale in Herzogenaurach, als auch in den bayerischen Logistikzentren, im niedersächsischen Rieste sowie in den Adidas-Stores. Weitere Unternehmen, für die verhandelt wird, sind beispielsweise Puma, Lloyd oder Ara.

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