Textilratgeber: Siegel auf Kleidungsstücken

27.1.2018, 06:01 Uhr
Mittlerweile recht weitverbreitetes Siegel für Naturfasern aus ökologischem Anbau. Beim Umweltschutz sind die Standards hoch, so ist zum Beispiel Gentechnik-Baumwolle verboten (weltweit ist ein Großteil der Baumwollpflanzen gentechnisch verändert und produziert dadurch selbst Insektengifte), auch der Chemikalieneinsatz wird stark beschränkt. Aus Sicht der Christlichen Initiative Romero (CIR) ist GOTS hier ein „Best-Practice-Beispiel“, also vorbildlich. Anders sei das bei den Sozialstandards, wo Verbesserungen nötig seien. Für den Verein Verbraucher Initiative ist GOTS „besonders empfehlenswert“, „es handelt sich um ein anspruchsvolles Label, das wesentlich zu ökologischen und sozialen Verbesserungen bei der Herstellung von Textilien beiträgt.“
1 / 8

Global Organic Textile Standard (GOTS)

Mittlerweile recht weitverbreitetes Siegel für Naturfasern aus ökologischem Anbau. Beim Umweltschutz sind die Standards hoch, so ist zum Beispiel Gentechnik-Baumwolle verboten (weltweit ist ein Großteil der Baumwollpflanzen gentechnisch verändert und produziert dadurch selbst Insektengifte), auch der Chemikalieneinsatz wird stark beschränkt. Aus Sicht der Christlichen Initiative Romero (CIR) ist GOTS hier ein „Best-Practice-Beispiel“, also vorbildlich. Anders sei das bei den Sozialstandards, wo Verbesserungen nötig seien. Für den Verein Verbraucher Initiative ist GOTS „besonders empfehlenswert“, „es handelt sich um ein anspruchsvolles Label, das wesentlich zu ökologischen und sozialen Verbesserungen bei der Herstellung von Textilien beiträgt.“ © Global Organic Textile Standard (GOTS)

Auch dieses Siegel setzt hohe Umweltstandards, die Fasern müssen sogar zu 100 Prozent aus Öko-Anbau stammen, Gentechnik ist verboten. Die Sozialstandards hält die Christliche Initiative Romero (CIR) hingegen für „nur befriedigend“, Gewerkschaften und andere Akteure vor Ort müssten stärker eingebunden werden. Die Verbraucher Initiative lobt das Label wegen umfassender Kontrollen als glaubwürdig und sagt: „besonders empfehlenswert“.
2 / 8

IVN Zertifiziert Best Naturtextil

Auch dieses Siegel setzt hohe Umweltstandards, die Fasern müssen sogar zu 100 Prozent aus Öko-Anbau stammen, Gentechnik ist verboten. Die Sozialstandards hält die Christliche Initiative Romero (CIR) hingegen für „nur befriedigend“, Gewerkschaften und andere Akteure vor Ort müssten stärker eingebunden werden. Die Verbraucher Initiative lobt das Label wegen umfassender Kontrollen als glaubwürdig und sagt: „besonders empfehlenswert“. © IVN

Sehr weitverbreitetes Siegel, das zur Reduktion von Schadstoffen im fertigen Produkt beitragen soll. Es wird geprüft, ob sich gesundheitsbedenkliche Substanzen wie Farbstoffe oder Weichmacher aus den Textilien herauslösen. Öko-Landwirtschaft ist nicht vorgeschrieben, die Herkunft der Textilien ist laut CIR „nicht nachvollziehbar“. Die Verbraucher Initiative hält die Unabhängigkeit der Prüfinstitute für „leicht eingeschränkt“, da sie Mitglieder des Labelgebers seien. Insgesamt beurteilt der Verein den Standard mit „empfehlenswert“.
3 / 8

Oeko-Tex Standard 100

Sehr weitverbreitetes Siegel, das zur Reduktion von Schadstoffen im fertigen Produkt beitragen soll. Es wird geprüft, ob sich gesundheitsbedenkliche Substanzen wie Farbstoffe oder Weichmacher aus den Textilien herauslösen. Öko-Landwirtschaft ist nicht vorgeschrieben, die Herkunft der Textilien ist laut CIR „nicht nachvollziehbar“. Die Verbraucher Initiative hält die Unabhängigkeit der Prüfinstitute für „leicht eingeschränkt“, da sie Mitglieder des Labelgebers seien. Insgesamt beurteilt der Verein den Standard mit „empfehlenswert“. © OEKO-TEX

Das Siegel ist beispielsweise von Drucker- oder Toilettenpapier bekannt, bei Textilien ist es noch nicht häufig zu finden. Der Fokus liegt auf dem Umweltschutz und der Schadstofffreiheit, hier ist die Glaubwürdigkeit hoch. Im Sozialbereich seien die Ansprüche „gering“, findet CIR. Die Verbraucher Initiative beurteilt das „anspruchsvolle“ Label als „besonders empfehlenswert“.
4 / 8

Blauer Engel

Das Siegel ist beispielsweise von Drucker- oder Toilettenpapier bekannt, bei Textilien ist es noch nicht häufig zu finden. Der Fokus liegt auf dem Umweltschutz und der Schadstofffreiheit, hier ist die Glaubwürdigkeit hoch. Im Sozialbereich seien die Ansprüche „gering“, findet CIR. Die Verbraucher Initiative beurteilt das „anspruchsvolle“ Label als „besonders empfehlenswert“. © Umweltbundesamt

Das von Lebensmitteln bekannte Siegel fordert zum Beispiel existenzsichernde Löhne für die Arbeiter. „Durch die Bioaufschläge ist der Anteil an bio- und fair-zertifizierten Produkten hoch“, so CIR. Allerdings sei es für Kleinbauern teuer, ihre Produkte zertifizieren zu lassen. Die Verbraucher Initiative lobt den Beitrag zu „fairen Beziehungen zwischen Handelspartnern und der Einhaltung von sozialen Mindeststandards entlang der gesamten Lieferkette“ und sagt: „besonders empfehlenswert“.
5 / 8

Fairtrade

Das von Lebensmitteln bekannte Siegel fordert zum Beispiel existenzsichernde Löhne für die Arbeiter. „Durch die Bioaufschläge ist der Anteil an bio- und fair-zertifizierten Produkten hoch“, so CIR. Allerdings sei es für Kleinbauern teuer, ihre Produkte zertifizieren zu lassen. Die Verbraucher Initiative lobt den Beitrag zu „fairen Beziehungen zwischen Handelspartnern und der Einhaltung von sozialen Mindeststandards entlang der gesamten Lieferkette“ und sagt: „besonders empfehlenswert“. © Fairtrade

Bei diesem Siegel geht es vor allem um die Arbeitsbedingungen. „Die Sozialstandards sind anspruchsvoll“. lobt CIR, die Kontrollen sehr glaubwürdig. Ökologische Kriterien spielen hier demnach keine Rolle. Die Verbraucher Initiative sieht hingegen Einschränkungen bei der Unabhängigkeit, hält das Zeichen, „das wesentlich zu Verbesserungen der Produktionsbedingungen von Textilien beiträgt“, insgesamt aber für „empfehlenswert“.
6 / 8

Fair Wear Foundation

Bei diesem Siegel geht es vor allem um die Arbeitsbedingungen. „Die Sozialstandards sind anspruchsvoll“. lobt CIR, die Kontrollen sehr glaubwürdig. Ökologische Kriterien spielen hier demnach keine Rolle. Die Verbraucher Initiative sieht hingegen Einschränkungen bei der Unabhängigkeit, hält das Zeichen, „das wesentlich zu Verbesserungen der Produktionsbedingungen von Textilien beiträgt“, insgesamt aber für „empfehlenswert“. © Fair Wear Foundation

Bei diesem Zeichen geht es vor allem um den Baumwollanbau. Bio ist nicht gefordert, doch laut CIR bedeutet es „eine Verbesserung zum konventionellen Anbau“, auch Gentechnik ist untersagt. Insgesamt seien die Anforderungen an Umweltschutz und Soziales aber niedrig. „Begrüßenswert“ seien die Schulungen für Baumwollbauern, zum Beispiel zum Umgang mit Chemikalien. Die Verbraucher Initiative urteilt: „besonders empfehlenswert“. Allerdings gelte das Siegel nur für den Anbau, nicht für die Verarbeitung von Baumwolle zu Stoffen oder die Näharbeiten.
7 / 8

Cotton made in Africa

Bei diesem Zeichen geht es vor allem um den Baumwollanbau. Bio ist nicht gefordert, doch laut CIR bedeutet es „eine Verbesserung zum konventionellen Anbau“, auch Gentechnik ist untersagt. Insgesamt seien die Anforderungen an Umweltschutz und Soziales aber niedrig. „Begrüßenswert“ seien die Schulungen für Baumwollbauern, zum Beispiel zum Umgang mit Chemikalien. Die Verbraucher Initiative urteilt: „besonders empfehlenswert“. Allerdings gelte das Siegel nur für den Anbau, nicht für die Verarbeitung von Baumwolle zu Stoffen oder die Näharbeiten. © Cotton made in Africa

Das von der EU-Kommission vergebene Siegel steht für hohe Glaubwürdigkeit und Umweltstandards, so die Bilanz des Projekts „Siegelklarheit“ der deutschen Bundesregierung. So ist beispielsweise eine Reihe von Chemikalien ausgeschlossen. Bei der Sozialverträglichkeit seien jedoch nicht alle Mindestanforderungen erfüllt. Auch die Verbraucher Initiative lobt den Beitrag zum Umweltschutz, kritisiert aber, „dass Prüfberichte und Untersuchungen von den Labelnehmern und deren Zulieferern selbst stammen dürfen“. Ihr Gesamtfazit: „empfehlenswert“.
8 / 8

EU Ecolabel Textilien

Das von der EU-Kommission vergebene Siegel steht für hohe Glaubwürdigkeit und Umweltstandards, so die Bilanz des Projekts „Siegelklarheit“ der deutschen Bundesregierung. So ist beispielsweise eine Reihe von Chemikalien ausgeschlossen. Bei der Sozialverträglichkeit seien jedoch nicht alle Mindestanforderungen erfüllt. Auch die Verbraucher Initiative lobt den Beitrag zum Umweltschutz, kritisiert aber, „dass Prüfberichte und Untersuchungen von den Labelnehmern und deren Zulieferern selbst stammen dürfen“. Ihr Gesamtfazit: „empfehlenswert“. © EU