Mehrere Gründe
Trotz Bekenntnis zur E-Mobilität: Sixt verbannt Tesla aus dem Fuhrpark
01.12.2023, 20:55 Uhr
Per Mail hatte der Autovermieter Sixt seinen Kundinnen und Kunden darüber informiert, dass das Unternehmen fortan in Sachen Tesla die Spur wechselt. "Wir möchten Sie darüber informieren, dass wir derzeit keine weiteren Tesla-Fahrzeuge anschaffen. Darüber hinaus bauen wir unseren Bestand an Tesla-Fahrzeugen in unserer Mietwagen-Aboflotte aktuell ab", zitiert "Focus Online" das Unternehmen.
Im Klartext bedeutet das, dass man über Sixt künftig erstmal keine Autos des amerikanischen Herstellers mieten kann. Zuvor waren die Modelle Tesla Model 3 und das SUV Model Y Teil der Sixt-Flotte. Seine Entscheidung begründet das Unternehmen anhand von mehreren Faktoren. Demnach liege die Nachfrage nach Elektroautos "noch klar unter der von Verbrennern", schreibt das Nachrichtenportal auf Berufung der Mail. Zudem fielen bei E-Autos nicht nur höhere Listenpreise und höhere Reparaturkosten an, sondern auch niedrigere Restwerte - ein Effekt, der nach diversen Rabattaktionen besonders bei Tesla ins Gewicht fällt.
Teure Reparaturen, aber bessere Unfallstatistik
Zumindest das Argument der höheren Reparaturkosten wird durch eine Studie des Versicherungsverbandes GDV untermauert: Die Reparatur von E-Autos ist gemäß dieser Untersuchung um ein Drittel teurer als die vergleichbarer Modelle mit Verbrennermotor. Auf der eigenen Homepage zitiert der Verband seinen Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen: "Die Reparaturkosten von Elektroautos sind viel höher" - um bis zu 35 Prozent. Dennoch unterstützt Asmussen den Umstieg auf Fahrzeuge mit Elektroantrieb im Zuge der Mobilitätswende - dies sei "angesichts der ökologischen Herausforderungen des Klimawandels der einzig richtige Weg".
Zudem stellt Asmussen fest , dass E-Autos für die Versicherungsbranche durchaus lukrativ sind - zumindest im Hinblick auf die Unfallstatistik. "In der Kfz-Haftpflichtversicherung - also bei Unfällen, in denen mit einem Auto andere geschädigt werden - verursachen Elektroautos im Durchschnitt fünf bis zehn Prozent weniger Unfälle als vergleichbare Verbrenner."
Sixt hält trotz des Tesla-Ausstiegs nach Information des "Focus" weiterhin an seinem Vorhaben fest, bis zum Ende des Jahrzehnts den Anteil der E-Autos am Katalog auf 70 bis 90 Prozent auszubauen. Infolgedessen ist das Unternehmen einen langfristigen Deal mit dem chinesischen Autohersteller BYD eingegangen. Demnach kann man bereits einige Modelle der Marke über Sixt mieten. Dazu kommen weitere E-Autos wie der BMW iX, Peugeot e-208, MG 5 oder der Nio ET7.