Unternehmen ändert Werbung

Verbrauchertäuschung? Deutsche Umwelthilfe und Adidas im Clinch

Minh Anh Nguyen

Online-Redaktion

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31.8.2024, 16:50 Uhr
Das Logo des Sportartikelherstellers Adidas auf einem Schuh.

© Daniel Karmann/Daniel Karmann/dpa Das Logo des Sportartikelherstellers Adidas auf einem Schuh.

Wie die Natur- und Verbraucherschutzorganisation am Donnerstag erklärte, hatte der Hersteller Adidas AG Werbeaussagen getroffen, wonach er bis 2050 klimaneutral sein wolle. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert, dass in der Werbung für die Zeit nach 2030 keine konkreten Maßnahmen genannt wurden, wie das Ziel erreicht werden soll. Der Vorwurf lautet: "Greenwashing".

"Das ist Verbrauchertäuschung und unzulässiges Greenwashing", sagte Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. "Es reicht nicht, sich Ziele zu setzen und damit zu werben - Unternehmen müssen auch konkrete Pläne zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes vorlegen, um glaubwürdig zu sein. Die Verbraucherinnen und Verbraucher verdienen klare und nachvollziehbare Informationen darüber, wie die Klimaziele erreicht werden sollen."

Luftnummern: Klimaschützer fordern konkrete Darlegung

Die DUH hat Adidas zunächst außergerichtlich dazu aufgefordert, die Werbung entsprechend zu ändern. Zudem soll das Unternehmen erklären, dass es diese Art von Werbung nicht fortsetzen wird. Auch Agnes Sauter, Leiterin Ökologische Verbraucherberatung und Marktüberwachung, kritisierte das selbst auferlegte "grüne Image" von Adidas: "Es bedarf ambitionierter gesetzlicher Vorgaben, wie zum Beispiel die Pflicht zur Veröffentlichung der Maßnahmen, wie diese Versprechen eingehalten werden sollen, die Veröffentlichung von Umsetzungsplänen und nicht zuletzt unabhängige Prüfstellen, die diese Schritte und Maßnahmen verifizieren. Andernfalls bleiben derartige Zusagen Luftnummern".

Nach den Greenwashing-Vorwürfen hatte Adidas reagiert und entsprechende Texte entfernt, berichtet "BR24". Gegenüber dem "Evangelischen Pressedienst" (epd) sagte eine Konzernsprecherin, dass Adidas die selbst gesetzten Ziele zur Emission-Reduktion von einer "externen und unabhängigen" Initiative prüfen und bestätigen ließ. Das Unternehmen hat den Hinweis der DUH aber zum Anlass genommen, um die Ausführung zu einzelnen Aspekten auf der Unternehmens-Website "besser verständlich zu machen".

Nach Löschung der Adidas-Klimaziele erklärt Resch im Gespräch mit dem "BR" jedoch, dass die Reaktion der DUH "nicht reicht". Jetzt wolle die Organisation das Gespräch suchen und darüber sprechen, ob weitere Schritte, auch die Unterlassungserklärung und "notwendige anderen Erklärungen" gemacht werden. Ansonsten ziehe die DUH vor Gericht.

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