Werbung auf WhatsApp: Das kommt auf die Nutzer zu

5.5.2018, 20:56 Uhr

Vor inzwischen vier Jahren kaufte das soziale Netzwerk Facebook den Messenger-Dienst WhatsApp auf. Rund 19 Milliarden Dollar wanderten dabei über den Verkaufstresen. Seither lief für die WhatsApp-Nutzer alles wie gehabt - bis jetzt. Nun will Facebook offenbar mit dem Messenger dazu verdienen.

Laut eines Berichts des Technikportals Chip könnten User zukünftig Werbeanzeigen sehen und auch Werbebotschaften von größeren Firmen über WhatsApp erhalten. David Marcus, Vizepräsident der Kurznachrichtendienste von Facebook, sagte im Gespräch mit dem US-Wirtschaftsportal CNBC: "Was die Werbung betrifft, werden wir WhatsApp in Zukunft definitiv weiter öffnen."

In der Realität sieht das so aus: Entwickler haben an einer neuen Nutzeroberfläche des Messengers gearbeitet. Damit können künftig größere Unternehmen Nachrichten mit Usern über WhatsApp austauschen. WhatsApp-Mitgründer Jan Koum hatte sich all die Jahre vehement gegen die Werbeeinblendungen gewehrt. Inzwischen hat der 42-Jährige allerdings das Unternehmen verlassen - auf eigenen Wunsch.

"Ohne Koum sehen User bald Werbung"

Wie die US-Tageszeitung Washington Post spekulierte, waren interne Streitereien über die Werbe-Strategie die wahren Beweggründe seines Ausstiegs. Diese Mutmaßungen dementierte Marcus mit den Worten: "Koum wollte einfach etwas Neues machen." Ein Analyst des Kreditinstituts Barclays ließ hingegen durchscheinen: "Wir wissen aus sicheren Kreisen: Sobald Jan nicht mehr dabei ist, sehen User Werbeanzeigen auf WhatsApp."

Doch wie könnten diese Werbeanzeigen auf WhatsApp aussehen? Laut Chip ist es gut möglich, dass ein ähnliches Konzept wie beim Facebook-Messenger zum Einsatz kommt. Dabei werden dem User seine fünf wichtigsten Chats angezeigt - also die mit der stärksten Aktivität.

Danach wird ein Werbebanner zwischen die Chatfenster eingespielt, das die User anklicken können. Möglich wäre auch, dass WhatsApp ähnlich wie beim Messengerdienst Viber auf Push-Nachrichten mit Werbetexten setzt.

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