Zulieferer Schaeffler baut 4400 weitere Stellen ab

9.9.2020, 15:45 Uhr

Dies teilte Schaeffler am Mittwoch in Herzogenaurach mit. Grund sei die anhaltende Krise in der Automobilindustrie. Für den Standort Wuppertal werde auch eine Komplettschließung nicht mehr ausgeschlossen.

Schaeffler erhofft sich durch das Maßnahmenpaket ein Einsparpotenzial in Höhe von 250 bis 300 Millionen Euro jährlich, das 2023 zu 90 Prozent realisiert sein soll. Dem stehen Transformationsaufwendungen in Höhe von 700 Millionen Euro gegenüber.

Schaeffler, einer der größten deutschen Zulieferer vor allem für die angeschlagene Automobilbranche, hatte bereits in den vergangenen Jahren seine Kapazitäten heruntergefahren. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen ein Freiwilligenprogramm aufgelegt, das derzeit noch umgesetzt wird und mit dem nahezu 2000 Stellen abgebaut werden sollten. Seit Ende 2018 hat sich die Zahl der Beschäftigten in der Schaeffler-Gruppe insgesamt um rund 8250 auf 84 223 verringert.

"Trotz einer Belebung der Nachfrage in allen drei Sparten und vier Regionen in den letzten Monaten bleibt die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie und die daraus resultierende Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage hoch", heißt es in der Mitteilung. Vorstandschef Klaus Rosenfeld hatte zuletzt noch betont, Schaeffler sei bisher relativ gut durch die Corona-Krise gesteuert.

Die Nachricht aus Herzogenaurach kommt nur einen Tag nach einem "Autogipfel" in Berlin, bei dem Bundesregierung und Industrie Maßnahmen zur Stärkung der angeschlagenen Automobilindustrie und ihrer Zulieferer in Deutschland beraten hatten. Die Situation der Zulieferer gilt als besonders prekär. Zuletzt hatte der Schaeffler-Konkurrent Continental größere Personalreduzierungen angekündigt.

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