Mindestens 24 Stunden
Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche: GDL-Bahnstreik beginnt ab Dienstagmorgen
11.3.2024, 07:26 UhrDie Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat zum nächsten Warnstreik im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn aufgerufen. Am Dienstag ab 2.00 Uhr morgens soll es für 24 Stunden erneut zu weitreichenden Einschränkungen im Fern-, Regional- und Güterverkehr kommen, teilte die Gewerkschaft mit.
Zuvor hatte die Deutsche Bahn (DB) ihr Angebot an die Lokführergewerkschaft GDL zur Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen erneuert. Angebote und Lösungen könnten direkt am Verhandlungstisch unterbreitet und erörtert werden, teilte die Bahn mit. Auf die Forderung der GDL, vor Gesprächsbeginn ein verbessertes Angebot bis 18.00 Uhr vorzulegen, ging das Unternehmen nicht ein.
Einigung nur im direkten Dialog möglich
"Wir sind überzeugt, dass uns eine Einigung nur im Dialog am Verhandlungstisch gelingen wird", sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler laut Mitteilung. In dieser sehr weit fortgeschrittenen Phase der Verhandlungen in einen schriftlichen Austausch von Angeboten und Antworten überzugehen, sei nicht zielführend. Die DB sei alternativ auch bereit, in eine formale Schlichtung einzutreten.
Eine formale Schlichtung würde bedeuten, dass eine oder zwei Personen als neutrale Dritte eingesetzt werden, um einen Tarifabschluss zu erzielen. Anders als die bereits eingesetzten Moderatoren gestalten Schlichter im Verfahren die Verhandlungsführung nach Ablauf und Inhalt. Zudem steht am Ende einer Schlichtung ein Schlichterspruch, falls sich die Tarifvertragsparteien nicht einvernehmlich verständigen konnten.
Bisheriges Angebot genügt der GDL nicht
Die Moderatoren hatten eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit - ein Knackpunkt in den festgefahrenen Verhandlungen - in zwei Stufen von 38 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich bis 2028 vorgeschlagen. Der GDL genügt das in der vorgeschlagenen Form jedoch nicht. In einem Brief vom 8. März an die Verhandlungsführer der Bahn zeigte sich die GDL zudem unzufrieden mit der bislang angebotenen Lohnerhöhung und der Laufzeit des Tarifvertrages. 30 Monate seien zu lang. Nach Darstellung der GDL dringt die Bahn zudem auf den Wegfall bisheriger Urlaubswahlmodelle, was nicht zu akzeptieren sei.