Wunschzettel für den Schweinauer Buck

1.10.2020, 19:17 Uhr
Wunschzettel für den Schweinauer Buck

© Foto: Stadt Nürnberg

Um zu verstehen, was genau hier geschehen soll, ist es nötig, den Blick vom Buck aus weit werden zu lassen. Noch ein Stück weiter. Bis auf der einen Seite der Burggraben zu erkennen ist, auf der anderen Seite der Faberwald. Und genau diese Verbindung beider Punkte soll nach Angaben der Stadt ein "Grüner Weg" werden. Denn Grünflächen gibt es viele in Nürnberg, aber sie liegen wie einzelne Puzzelteile relativ unverbunden in ihrem jeweiligen Gebiet. Der Masterplan Freiraum sieht vor, die fehlenden Puzzelteile aufzufüllen, damit ein neues Gesamtbild entsteht. Hierfür sollen nicht nur die Übergänge geschaffen, sondern auch die einzelnen grünen Inseln zeitgemäß aufgehübscht werden.

Nun ging es also um den besagten Berg in Schweinau, der mit seinen 347 Metern fast auf Augenhöhe mit dem Burgberg liegt. Die Kinder und Jugendlichen berichteten, wie wertvoll dieser Buck vor der Haustür für sie ist: "Sonst gibt es immer schnell Ärger mit den Anwohnern, wenn wir mal lauter sind", berichtet ein Teenager. "Aber hier am Buck kann man auch mal Lärm machen, ohne das es jemanden stört."

Wunschzettel für den Schweinauer Buck

© Foto: Stadt Nürnberg

Der eindeutige Mittelpunkt für die Kinder und Jugendlichen - das wurde schnell klar - ist die Skateanlage. Ein Trend, der schon viele Jahre anhält und der auch wohl so schnell nicht verebbt. Quarterpipe, Obstacle, Rail - hier fliegen die Fachbegriffe nur so durcheinander. Festzuhalten gilt: Alle sind sich einig, dass die Anlage auf einen aktuellen Stand gebracht werden soll. Doch da sich Skater, BMX-Fahrer, Scooter und Inline-Skater das Revier teilen und unterschiedilche Erwartungen haben, ist es nicht einfach, hier eine klare Linie zu sehen. "Wenn wir in die konkrete Planung der Skateanlage kommen, werden wir nochmal Vertreter der jeweiligen Interessen-Gruppe einzeln anhören", verspricht Daniel Baunach vom Umweltamt der Stadt Nürnberg.

Für das Areal der Skater-Anlage werden auch Sitzmöglichkeiten gewünscht. Außerdem vermissen die jungen Leute Schattenspender, vor allem in den Sommermonaten. Ein nicht mehr ganz Jugendlicher schlug eine E-Roller-Station am Fuße des Berges vor, damit man nicht den ganzen Weg nach oben laufen müsse.

Derja Bingöl-Karik, die den Termin vor Ort für das "laut!"-Jugendbüro in der Altstadt begleitete war zufrieden mit dem Nachmittag: "Die Bedeutung dieses Areals für Kinder und Jugendliche wurde sehr klar. Natürlich kann nun nicht alles 1:1 umgesetzt werden, aber die Bedürfnisse sind nun schon mal offensichtlich."

Wie Baunach sagt, werden die Wünsche nun gesammelt und gebündelt. Bis Ende des Jahres soll dann eine Konzeptstudie zum Grünen Weg erstellt werden, die den jeweiligen Ausschüssen vorgelegt wird. Darin wird die Aufwertung des Schweinauer Bucks eine der Schwerpunktmaßnahmen darstellen. Auch die Bürger beziehungsweise die Bürgervereine will man noch anhören. Erwartungsgemäß werden dann noch mal andere Punkte zur Sprache kommen.

 

VON RURIK SCHNACKIG

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