Zurück in die Zukunft: Das war 2019 beim Kleeblatt
22 Bilder 29.12.2019, 11:07 UhrWachablösung
Die ersten beiden Monate des Kleeblatt-Jahres stehen im Zeichen eines Trainerwechsels: Noch im Februar 2018 gaben sich Ingolstadts Coach Stefan Leitl und der damalige Kleeblatt-Trainer Damir Buric die Hand, fast genau ein Jahr später wird Leitl der Nachfolger des Kroaten. © Sportfoto Zink / WoZi
Debakel
Vorausgegangen war ein blamables 0:6 beim späteren Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn. Für die höchste Zweitliga-Niederlage in der Kleeblatt-Geschichte schämte sich nicht nur Torwart Sascha Burchert, obwohl er für die Niederlage gar nicht viel konnte. „Gentleman-Coach“ Damir Buric ist danach in Fürth Geschichte: Seit seiner Vertragsverlängerung im November 2018 hatte die SpVgg kein Spiel mehr gewonnen. Buric verfolgt das Debakel mit regungsloser Miene auf der Bank, ein Teil der Fans dreht dem Spielfeld demonstrativ den Rücken zu. © Sportfoto Zink / WoZi
Vergifteter Willkommensgruß
Über die Ankunft von Stefan Leitl und seinem Co-Trainer Andre Mijatovic sind einige Fans zunächst allerdings auch alles andere als erfreut. Der Grund: Leitl hat eine Vergangenheit als Spieler beim 1. FC Nürnberg, kickte noch kurz vor dem Amtsantritt in Fürth in der FCN-Traditionsmannschaft. Mijatovic lieferte sich in seiner Zeit als aktiver Spieler einen Rechtsstreit mit der SpVgg. Die Beledigung als "Clubsau und Co-Kläger" sorgt für einigen Wirbel, der Verein distanziert sich von dem Spruchband. Ein klärendes Gespräch zwischen Fans und Trainergespann beruhigt die Lage allerdings nachhaltig. Zumal Leitl nicht nur das Auftaktspiel gewinnt, sondern auch... © Sportfoto Zink / WoZi
"Okayes" Ende?
...relativ schnell attraktiven Fußball spielen lässt. Doch der Ertrag lässt zunächst noch etwas zu wünschen übrig. Erst am vorletzten Spieltag der Saison 2018/19 ist auch rechnerisch der Klassenerhalt besiegelt - und wird nach dem 1:1 bei Erzgebirge Aue erleichtert gefeiert. Sportgeschäftsführer Rachid Azzouzi bewertet die Saison als „okay“, nicht alle Beobachter teilen seine Auffassung. © Sportfoto Zink / WoZi
Ungewöhnlicher Gastauftritt
Kuriosum am Rande: Im März 2019 muss das Zweitliga-Spiel zwischen dem Kleeblatt und Dynamo Dresden wegen eines heftigen Sturms abgesagt werden. Die Folge: Rund 50 Dynamo-Fans besuchen den damaligen Bayernligisten ASV Vach ganz in der Nähe. Und feuern die Amateurfußballer zu einem 2:1 über die SpVgg Jahn Forchheim an. © Sportfoto Zink / WoZi
Stadion-Sponsor, aber kein Investor
Da wegen Tabellenplatz 13 in der Saison 18/19 erneut weniger Fernsehgeld ins Haus kommt, muss Geschäftsführer Holger Schwiewagner im November 521.000 Euro Minus in der Bilanz ausweisen. Doch unter den Sponsoren gibt es Rückkehrer: Die großen Fürther Firmen Simba und uvex kommen nach langer Absenz wieder an den Sportpark Ronhof, dessen Namensrechtevertrag Immobilien-Mogul Thomas Sommer bis 2025 verlängert. Über ein größeres Engagement mit ihm wird man sich dagegen nicht einig. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink
Die Raubkatze ist wieder da
Schon in den 50er Jahren trug die SpVgg Puma. Die prägenden Zeiten der Zusammenarbeit reichten aber vor allem von 1976 bis 1994 sowie von 1996 bis 2000. Auch Frank Türr (Foto) trug beim Kleeblatt ein Puma-Trikot. Seit Mai 2019 steht fest: Ab Sommer 2020 werden die Fürther erneut Puma-Kleidung tragen. Der Verein und der Herzogenauracher Sportartikel-Hertseller unterschrieben einen mehrjährigen Ausrüster-Vertrag. © Roland Fengler
Der Nachwuchs macht wieder Spaß
Im Nachwuchsleistungszentrum gibt es nach langer Zeit wieder Grund zum Jubeln. Die A- und B-Jugend schafft den Sprung zurück in die Bundesliga Süd/Südwest. Ende des Jahres muss man beim Blick auf die Tabelle jedoch ernüchtert feststellen, dass es ein kurzer Ausflug werden könnte. © Sportfoto Zink / WoZi
Die Eigengewächse gehen
Den langfristigen Durchbruch bei den Profis hat aber schon länger kein Talent mehr geschafft. Die Eigengewächse Benedikt Kirsch und Patrick Sontheimer wiederum verlassen nach einer monatelangen Hängepartie den Verein in Richtung Würzburg (Sontheimer, Leihe) und Türkgücü München (Kirsch, bald mit Sercan Sararer). © Sportfoto Zink / WoZi
Abschied unter Tränen
Der bei den Fans sehr beliebte Stefan Krautz darf nicht mehr Stadionsprecher bei der SpVgg sein. Er wird nach 17 Jahren im Sommer von Julian Pecher abgelöst. © Sportfoto Zink / Melanie Zink
Abschied vom ersten Japaner der SpVgg
Der Plan von Rachid Azzouzi, den Kader über den Sommer hinweg zusammenzuhalten, scheitert weitgehend: Richard Magyar, Mario Maloca sowie die Leihspieler David Atanga, Fabian Reese und auch Yosuke Ideguchi verlassen Fürth. Ideguchi war der erste Japaner in der Geschichte der SpVgg überhaupt. © Sportfoto Zink / WoZi
Fürths Büffel-Herde
Doch der Ersatz, den der Sport-Geschäftsführer holt, hat es durchaus in sich. Der Bitte von Stürmer Daniel Keita-Ruel, ihn von der Last zu befreien, alle Fürther Tore schießen zu müssen, schließt sich im Trainingslager auch Stefan Leitl an. Er fordert qualitative Verstärkungen für die Offensive. Und Azzouzi liefert: Er holt die bundesligaerfahrenen Havard Nielsen und Branimir Hrgota. Und in manchen Spielen erinnert das Offensiv-Trio tatsächlich ein wenig an die „Büffelherde“ von Eintracht Frankfurt. © Sportfoto Zink / Melanie Zink
Neue, alte Führungsfigur
Nicht nur der Angriff, auch die Abwehr wird verstärkt - natürlich mit einem Rückkehrer: Mergim Mavraj nimmt nach seiner ersten Episode 2011 bis ’14 erneut eine Führungsrolle ein. Und spricht etwa nach dem 0:0 im Derby Klartext, als er mehr Ehrgeiz von seinen Teamkollegen fordert. © Sportfoto Zink / WoZi
Ein Regisseur für das Mittelfeld
Für viele Spieler ist die SpVgg längst mehr ein Fort-, denn ein Ausbildungsverein. So auch für Paul Seguin, den Azzouzi zunächst aus Wolfsburg leiht und dann kauft. Einen besseren Mittelfeldregisseur hat Fürth lange nicht gesehen: Mit seiner Technik und Übersicht ist er in manchen Spielen sogar besser als Jurgen Gjasula zu seiner besten Zeit der Ära Ruthenbeck. Mit seinen Pässen füttert Seguin im ersten Halbjahr den tapferen Daniel Keita-Ruel. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink
Das nächste Eigengewächs?
Mit der eigenen Jugend sind in Fürth immer noch besondere Hoffnungen verbunden. Deshalb sind derzeit alle Augen auf Jamie Leweling (Mitte) gerichtet, dem im Dezember mit 18 Jahren sein erstes Profi-Tor gelingt. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink
Umstrittener Videobeweis
Auf dem Platz ist es paradox: Als es den Videobeweis noch nicht gibt, wird die SpVgg nicht selten benachteiligt. Als er – auch wegen des Votums aus Fürth – in der zweiten Liga eingeführt wird, profitieren die Fürther zunächst kaum davon. Im Gegenteil, in Osnabrück wird ihnen das Siegtor aberkannt, weil fünf Ballkontakte vorher ein Foul stattgefunden hat. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink
Noch nicht am Limit
Nach den ersten 18 Spielen der Saison 2019/20 steht das Kleeblatt mit 25 Punkten auf Platz acht. Das ist ein Punkt besser als zum selben Zeitpunkt in der Vorsaison - allerdings ohne den Abwärtstrend zum Schluss, der da unter Buric schon eingesetzt hatte. Das ist okay - aber noch nicht viel mehr. Immer wenn die SpVgg die Möglichkeit hat, zu den vorderen Tabellenplätzen aufzuschließen, leistet sich das Team einen Ausrutscher. Zuletzt beim letzten Spiel 2019, einem 1:3 beim FC Erzgebirge Aue. Dass die Mannschaft das Potenzial für mehr hat, zeigt das 5:1 beim Kralsruher SC eine Woche zuvor. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink
Zum vierten Mal bei der SpVgg
Benno Möhlmann (li.), quasi Fürths Rekord-Rückkehrer, tritt im Januar mit 65 Jahren zum vierten Mal ein Amt bei der SpVgg an. Diesmal jedoch als Trainerfortbilder am Nachwuchsleistungszentrum und Scout rund um seinen Wohnort in Norddeutschland. © Sportfoto Zink / WoZi
Vom Spieler zum (Athletik-)Trainer
Das Zurückkehren hat Roberto Hilbert schon hinter sich, das Urgestein kam nach einem Ausflug in die Nationalmannschaft und Champions League 2017 wieder nach Fürth. Als Trainer will er nun in ähnliche Sphären aufsteigen wie als Spieler. Eine Karriere wie die des Forchheimers aber ist in den vergangenen Jahren selten geworden in Fürth. © Sportfoto Zink / Thomas Hahn
Rückkehr zum alten Vereinsnamen?
Eine Rückkehr ganz anderer Art strebt ein Teil der Fans an: Sie wollen den bei vielen Fürthern ungeliebten Zusatz "Greuther" aus dem Vereinsnamen streichen. Der würde dann wie vor 1996 wieder SpVgg Fürth lauten. Die Kampagne zählt bereits 30 Fanklubs zu ihren Unterstützern. Doch in den Gremien des Vereins und auch in der Fußball-KG stößt das Ansinnen bislang auf Ablehnung. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink
Drei weitere Jahre Präsident
Auch Fred Höfler will am Vereinsnamen "SpVgg Greuther Fürth" festhalten. "Es ist unser Markenguthaben", sagt der Kleeblatt-Präsident auf der Mitgliederversammlung Ende November. Eine Aussage, die bei einigen Fans Widerspruch provoziert. Nicht jedoch auf der Mitgliederversammlung. Auf der wird Höfler, im Sommer 2018 nach dem Rücktritt Helmut Hacks ins Amt gekommen, für drei weitere Jahre als SpVgg-Präsident bestätigt. © Sportfoto Zink / Thomas Hahn
Ein Weg für eine Legende
2019 war ein Jahr der Rückkehrer, aber auch ein Jahr der Geschichte bei der SpVgg: Der letzte deutsche Meistertitel liegt genau 90 Jahre zurück. 1929 war William Townley zwar nicht mehr Trainer bei der SpVgg, den Weg zum letzten Titel hat er aber dennoch noch entscheidend mitbereitet. Mit einem William-Townley-Weg in der Nähe des Ronhofs ehrt auch die Stadt diesen legendären Trainer. © Hans-Joachim Winckler