Kommentar: Ebermannstädter erinnern an die Gallier
20.8.2020, 05:30 UhrGeschlossene Geschäfte, Ausgangsbeschränkungen, leere Straßen, so sah es im April in den bayerischen Innenstädten aus. Für die Gastronomie und die Geschäfte ein Desaster – doch deswegen den Kopf in den Sand stecken? Daran dachte man in Ebermannstadt nicht.
Wie Ebermannstadts Innenstadt der Corona-Krise trotzt.
Fast kann man hier den Vergleich zum gallischen Dorf ziehen, das trotz der Besetzung durch die Römer nicht aufhört, Widerstand zu leisten. Nun gibt es in Ebermannstadt (mutmaßlich) zwar keine Römer, dennoch müssen sich die Unternehmer und Gastronomen gegen Eindringlinge wehren: das Onlinegeschäft und die Pandemie mit seinen Auswirkungen.
Eine Aktion nach der anderen zündet
Dass die Unternehmer, samt Stadt und Citymanagement, so viel für das Stadtbild und die lokalen Geschäfte tun, ist ein Vorbild. Kreativ statt verbissen versucht man dort die Bürger zu erreichen, arbeitet zusammen und zündet eine Aktion nach der anderen.
Ob die am Ende auch zum Ziel führen, entscheidet sich aber letztendlich an den Bürgern. Sie müssen mitziehen, müssen sich aktiv dafür entscheiden ihr nächstes Buch im Geschäft um die Ecke zu kaufen anstatt beim Online-Riesen. Müssen sich dafür entscheiden, ein paar Euro mehr im Fachgeschäft auszugeben, um dann eine fundierte Beratung und echte Qualität mit nach Hause zu nehmen, anstatt in China produzierter Billigware. Einen Zaubertrank wie bei den Galliern gibt es nämlich nicht, das wäre ja zu schön, um wahr zu sein.