Letzter Biofach-Tag - Preiswürdiger Spätzleteig aus der Tüte

14.2.2015, 17:28 Uhr
Heimsten bereits zum dritten Mal einen Preis ein: Martin Sluk, Kristina Zerr und Thomas Spieler (von links) mit ihren Spätzle aus der Tüte.

© F.: Neckermann Heimsten bereits zum dritten Mal einen Preis ein: Martin Sluk, Kristina Zerr und Thomas Spieler (von links) mit ihren Spätzle aus der Tüte.

Thomas Spieler und Martin Sluk (beide 27) erwarten an diesem Vormittag den Besuch von Udo Funke. Der Projektleiter der BioFach und Vivaness wird den Gründern von frizle Fertigspätzleteig zum dritten Mal in Folge den Preis für das beste neue Produkt in der Frische-Kategorie verleihen.

In diesem Jahr überzeugte die zur Abstimmung berechtigten Fachbesucher die dritte Geschmacksrichtung mit Bärlauch, in den Vorjahren gab es Preise für die Spätzle mit Chili-Geschmack und das Original. Der Clou an dem Produkt: Der Spätzleteig wird einfach durch Löcher im Boden der Tüte direkt in den Topf gedrückt. Der Verbraucher spart sich dadurch den Gebrauch einer Reibe oder Presse.

"Wir kommen aus der Gegend von Heidelberg und haben immer schon gern Spätzle gegessen“, erläutern die Firmengründer: „Es ist nur ziemlich lästig, wenn man nach dem Essen Schüsseln und Presse spülen muss.“ Deswegen hatte sich Martin Sluk auf die Suche nach Spätzlefertigteig gemacht, fand aber nur bereits portionierte und gegarte Spätzle. "So entstand die Idee, uns in dieser Marktlücke selbstständig zu machen“, sagt er.

Artgerechte Haltung

Um auch das Reinigen der Presse überflüssig zu machen, entwarfen sie die praktische Verpackung mit den Öffnungen. „Da es uns wichtig ist, nur Eier von artgerecht gehaltenen Hühnern zu verwenden, haben wir uns für die Herstellung eines Bio-Produktes entschieden“, sagt Thomas Spieler.

Convenience Food, also vorgefertigte Lebensmittel, sind ein Trend im Biobereich. „Auch gesundheits- und ernährungsbewusste Menschen, die auf nachhaltig produzierte Nahrungsmittel Wert legen, haben häufig wenig Zeit und greifen dann gern zu einem Fertigprodukt“, erklärt Jan Zidek. Der Unternehmensberater aus Gräfelfing bietet unter dem Markennamen "Jans" Marinaden im wiederverschließbaren Zipp-Beutel an.

"Man füllt Fleisch, Fisch, Tofu oder was man eben marinieren möchte in die Tüte und lässt es je nach gewünschter Geschmacksintensität zwei bis 24 Stunden im Kühlschrank ruhen“, erklärt der 34-Jährige: „Dann kommt es in die Pfanne oder auf den Grill.“ Die Geschmacksrichtungen sind Curry, Paprika oder Kräuter-Knoblauch.

Brot aus Flaschen

Einige Standreihen weiter zieht das Flaschenbrot von Simon Dörr (29) und Patricia Valstar (23) aus Rheinland-Pfalz die Blicke an. In der Glasflasche gibt es die komplette Backmischung für ein Kilo Bio-Dinkelvollkornbrot mit Sesam und Sonnenblumenkernen. „Freunde von uns haben die Idee entwickelt, und da wir schon länger nach einem Produkt gesucht hatten, mit dem wir uns selbstständig machen können, haben wir vor anderthalb Jahren das Flaschenbrot herausgebracht“, erzählt Patricia Valstar. Für das Bio-Segment hätten sie sich auch deshalb entschieden, weil es ein wachsender Markt mit viel Potenzial ist.

Biowein ist längst ein etabliertes Produkt, und auch Hochprozentiges in Bio-Qualität liegt im Trend. So kann man auf der BioFach beispielsweise Bio-Vodka des Kartoffelbauern Albrecht Meyer-Böwing aus Niedersachsen oder Honiglikör des westfälischen Startups Mellifica Blends probieren.

Bester Cachaca ist bio

Unter dem exotischen Markennamen Chjlya vertreibt Andreas Ludwig auf dem Zuckerrohrschnaps Cachaca basierende Cocktails wie Caipirinha. „Ich wollte eigentlich bereits fertigen Caipirinha aus Brasilien importieren und in Deutschland verkaufen“, erklärt der Wirtschafts-Ingenieur aus Schorndorf. „Dies ging aber aufgrund verschiedener europäischer Lebensmittelbestimmungen nicht.“ Deswegen beschloss er, selber welchen herzustellen.

"Der beste Cachaca, den ich finden konnte, ist bio-zertifiziert. Da wäre es ja eine Schande, diesen mit konventionellem Saft zu mischen.“ Der Name Chjlya ist eine Kombination aus den Namen seiner drei Kinder Chiara, Silja und Yannic. In den Biomärkten hat er seine Drinks bereits etabliert. Als Nächstes möchte Ludwig sein Produkt auch der Gastronomie schmackhaft machen.

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