Schlagabtausch bei "Wetten, dass..?"

"Fachgerecht eingesargt": Shirin David legt sich zum Abschied mit Gottschalk an

Johanna Mielich

Online-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

26.11.2023, 11:15 Uhr
Die Sängerinnen Helene Fischer und Shirin David präsentierten gemeinsam Fischers Erfolgshit "Atemlos", der vor zehn Jahren erstmals veröffentlicht wurde.

© Philipp von Ditfurth, dpa Die Sängerinnen Helene Fischer und Shirin David präsentierten gemeinsam Fischers Erfolgshit "Atemlos", der vor zehn Jahren erstmals veröffentlicht wurde.

Schillernd feierte Showmaster Thomas Gottschalk am Samstagabend zur Primetime seine letzte "Wetten, dass..?"-Show. Während seiner 154. Sendung nach 36 Jahren zeigte sich der Wett-Moderator gewohnt locker und augenscheinlich tiefenentspannt.

So war die Welt auch noch in Ordnung, als Rapperin Shirin David, bürgerlich Barbara Schirin Davidavičius, gemeinsam mit Schlagersängerin Helene Fischer eine neue Version des Mega-Hits "Atemlos" performte. Die Stimmung schlug allerdings schnell um, nachdem die 28-Jährige auf dem berühmten TV-Sofa zwischen Matthias Schweighöfer, Bastian Schweinsteiger und Ana Ivanovic, Cher, Jan Josef Liefers und Stefanie Stappenbeck Platz genommen hatte.

"Influencer gehören nicht auf meine Couch"

Einen Vorgeschmack auf alles, was noch kommen sollte, lieferte bereits die erste Frage von Gottschalk: "Shirin, hast du gedacht, dass du mal neben mir sitzen würdest?" Die Rapperin, die ihre Karriere einst als Influencerin startete, und sich zur TV-Persönlichkeit und Sängerin verwandelte, gab nur ein zielgerichtetes "Ja" zurück. Der Ton war damit gesetzt.

Gottschalk sprach Shirin anschließend auf ihre Liebe zu Opern an, man sehe ihr nicht an, dass sie ein Fan klassischer Musik sei. Auf ihre Nachfrage hin schiebt Gottschalk nach: "Ich hätte dir auch die Feministin nicht angesehen." "Warum denn nicht?", fragt die 28-Jährige. "Weil ich gut aussehe?"

Während der Wett-Moderator noch versuchte, zurückzurudern, nutze die Rapperin die Gelegenheit für ein Statement: "Als Feministin können wir gut aussehen, eloquent und gebildet sein", lässt sie ihn wissen. "Das eine schließt das andere nicht aus."

Doch es sollte unangenehm bleiben. Shirin erinnerte daran, als Gottschalk einmal gesagt habe, "Influencer gehören nicht auf meine Couch". Dann lächelte sie und lehnte sich entspannt zurück: "Ich muss sagen, das ist sehr gemütlich hier". Gottschalk widerspricht: "Ich habe Influencer nicht verstanden!" David wollte darauf wissen, ob sich das geändert habe. Daraufhin der Showmaster: "Nö." Spätestens als die Rapperin ihm dann zu verstehen gab, warum Influencer erfolgreich seien und ungefragt das Wort "relaten" erklärt, stand das Wort "unangenehm" vielen Promis auf der Couch ins Gesicht geschrieben.

Shirin erntet Zuspruch auf Social Media

Auf X, ehemals Twitter, erntete David für ihre Ansage lobende Worte und ordentlich Zuspruch. "Wenn Shirin David so weiter macht, wird das die erste #wettendass Ausgabe, die Thomas Gottschalk vorzeitig abbricht, weil er fachgerecht eingesargt wurde", schreibt dort etwa ein User. Eine andere Person bedankt sich bei der Sängerin: "Es ist mehr als notwendig, dass seinem Sexismus entgegengetreten wird".

Mit Shirin auf der Couch sollten Gottschalks Kommentare für diesen Abend allerdings nicht enden. Als er Superstar Cher nach ihrem Weihnachtshit von der Bühne begleitet, kommentiert er: "Heutzutage hat man ja wirklich Angst, die Mädchen anzufassen."

Gottschalk ist bereits seit mehreren Jahren für derartige, anzügliche Sprüche und Gesten in Kritik geraten. Wie er zum Ende der Sendung erklärt, auch ein Grund, weshalb er der Show nun den Rücken kehren möchte. So habe er im Fernsehen immer das gesagt, was er auch zuhause gesagt habe. Inzwischen rede er dort anders als zuhause - weil er fürchte, dass er einen "Shitstorm" erzeugen könnte.