Kanadier, 33, kampfstark
13.8.2010, 11:00 UhrStefan Mann hat gewusst, auf was er sich eingelassen hat. Schließlich ist er des Zählens mächtig. Trotzdem hat er bei den Ice Tigers einen auf drei Monate befristeten Arbeitsvertrag unterschrieben, als neunter Spieler mit einem deutschen Pass und der Lebenserfahrung von einem Vierteljahrhundert. Weil aber die DEL in einem verzweifelten Versuch, ihre Vereine zu mehr Nachwuchsarbeit zu motivieren, den Einsatz von 17 Ausländern (maximal zehn) oder Deutschen, die älter als 25 Jahre alt sind, gestattet, darf Mann (oder einer der anderen acht) nicht mit einem Stammplatz rechnen. Bislang haben die Ice Tigers zwar nur acht Ausländer unter Vertrag, der neunte aber könnte nächste Woche nach Nürnberg kommen.
Clarke Wilm ist Kanadier, 33 Jahre alt, Mittelstürmer, 1,80 Meter groß, kein Künstler, sondern ein kampfstarker Teamspieler, er verfügt über die erstaunliche Erfahrung von 455 Spielen in der NHL, und war zuletzt Kapitän der Hamburg Freezers. Trotzdem klingt Nürnbergs Manager nicht euphorisch. „Wir eiern da jetzt nicht mehr rum. Entweder er ist nächste Woche da — oder er kommt nicht mehr.“ Die Verhandlungen („zehn Stunden habe ich telefoniert“) seien kompliziert, so viel verrät Lorenz Funk, Wilm aber nicht der einzige Kandidat. Allerdings der bekannteste. In Hamburg hat sich Wilm in 106 DEL-Spielen 89 Punkte erarbeitet.
Aus Nordamerika ist Wilm als tadelloser Charakterspieler bekannt, den Ruf, ein harter Verhandlungspartner zu sein, hat ihm hier sein Berater eingebracht. Nur so viel: Die Tigers sind nicht der erste DEL-Klub, der Wilm verpflichten wollte.Testspiel (in Füssen): Ice Tigers – SC Rapperswil 3:1 (Torschützen: B. Leeb/17., Chouinard/41., Frosch/51.)