Ermittlungen in Feuchtgebieten im "Tatort" aus Münster

7.11.2015, 14:44 Uhr
Ermittlungen in Feuchtgebieten im

© WDR/Willi Weber

Mit Tschaikowskys Ballett hat dieser „Tatort“ weniger zu tun als vielmehr mit dem schwarzen Trauerschwan (nomen est omen!), der sich vor etwa einem Jahrzehnt auf dem Münsteraner Aasee unglücklich in ein schwanenförmiges, weißes Tretboot verliebte. Doch natürlich braucht jeder Krimi seine Leiche. Die ist diesmal weiblich, ohne Wohnsitz, dafür voll mit Narkosemitteln und liegt auf dem Grund des Pools im Edel-Therapiehaus „Schwanensee“.

Die Tote und das Federvieh bilden sozusagen die Klammer um eine umständliche Geschichte (Regie: André Erkau), in der das übliche Münsteraner Comic-Figuren-Kabinett – neben Thiel (Axel Prahl) und Professor Boerne (Jan Josef Liefers) sind das Silke „Alberich“ Haller (ChrisTine Urspruch), Staatsanwältin Klemm (Mechthild Großmann) und Taxi-Vater Thiel (Claus D. Clausnitzer) – seinen Auftritt hat.

Es lebe die Gewohnheit!

Wie immer kommt es in Münster weniger auf Plot und Spannung an als auf Witz und Klamauk. Die sind (auch) diesmal ziemlich flach – wir sehen Boerne bei Trockentauchübungen, wahlweise kabbelt sich Thiel mit dem Rechtsmediziner oder der Rechtsmediziner mit Alberich. Selbst wenn’s langsam fad wird — es lebe die Gewohnheit!

Und dazwischen? Macht das psychotische Zeugen-Ensemble den Ermittlern das Leben schwer, geht es holterdiepolter und mit Kommissar Zufalls Hilfe um wahre und falsche Liebe, einen steuerhinterziehenden italienischen Klischeegastronomen, etwas Sex und Schmu im großen Stil. Und am Ende dürfen Thiel und Boerne einen dicken Fisch an Land ziehen. Mein lieber Schwan!

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