Laibach spielten im Nürnberger Hirsch

Nürnberg - Mit Diktaturen kennen sie sich aus, die Berufs-Provokateure von Laibach. Schließlich sind sie selbst in einer groß geworden. Letzten Sommer haben die Industrial-Pioniere aus Osteuropa in Nordkorea gespielt. Jetzt im Nürnberger "Hirsch".

Der Abend im luftig gefüllten „Hirsch“ startet mit harschen Industrieklängen: Geräusche und Frequenzen, hier ein schrilles Fiepen, dort ein dumpfes Wummern. Dazu Videocollagen auf der Leinwand hinter den Musikern. „Barbaren kommen, herbeigekrochen aus dem Osten” heißt es im martialisch-verwirrenden Spiel. „Sie werden eure Städte niederbrennen und eure Disneyländer …“

Nach einer kurzen Pause wird es melodischer. Es gibt Ausschnitte aus dem Kitsch-Musical „The Sound of Music“, das sich in Nordkorea großer Beliebtheit erfreut. Von den schnulzigen Melodien ist trotzdem wenig übriggeblieben, ähnlich wie von Edvard Grieg, von der Deutschen Nationalhymne und vom Bierzelt-Kracher „Life is Life“, die an diesem Abend ebenfalls in den musikalischen Häcksler kommen und mit einer Extraportion Pathos verlaibacht werden. „Wir sind Laibach“, donnert es im Finale von der Bühne. „Ihr seid assimiliert!“

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Nürnberg

14.1.2016, 18:11 Uhr

Laibach: Die Industrial-Provokateure spielten im Hirsch