Laute Begegnungen
Was tun, wenn der Hund an der Leine bellt?
22.2.2024, 08:01 UhrUngestümes Bellen an der Leine, Knurren, Starren: So eine Hundebegegnung kann sowohl für den Vierbeiner als auch für seinen Besitzer auf Dauer frustrierend werden. Ist der Hund dabei auch nicht ansprechbar, können die üblichen Kommandos wie "Sitz" oder "Platz" leider auch nicht weiterhelfen. Wenn man dem Hund das Bellen abgewöhnen möchte, sollte man sich mehr mit Hundesprache beschäftigen. Dort liegen die Antworten.
Warum der Hund bellt, wenn er andere Hunde sieht
Wenn ein Hund einen anderen Hund anbellt, der an ihm vorbeigeht, dann fühlt er sich unsicher, überfordert oder sogar ängstlich. Aber auch wenig Erfahrung mit anderen Hunden oder viel überschüssige Energie kann zu einem lauten und anhaltenden Bellen führen, wenn Ihr Hund auf einen anderen trifft.
Die gute und schlechte Nachricht: Durch die richtigen oder falschen Entscheidungen, die der Mensch dabei trifft, kann sich das Hundeverhalten abschwächen oder verstärken. Wenn Sie sich zum Beispiel gemeinsam mit Ihrem Vierbeiner von einer angstlösenden Situation entfernen, erreicht der Hund genau sein Ziel, nämlich, dass der Auslöser verschwindet. So lernt der Hund, dass Bellen zur Entfernung beziehungsweise Erleichterung führt. Das liegt daran, dass sich der pöbelnde Hund an der Leine nicht in der Lage fühlt, die Begegnung mit einem anderen Vierbeiner zu meistern.
Egal, ob die Ursache Angst oder etwas anderes ist: Zuerst muss man den Hund verstehen und anschließend ein besseres Verhalten trainieren. Am besten geht das meist mit einem professionellen Hundetrainer, der sich Auslöser und Ursachen ansieht und dann einen angepassten Trainingsplan aufstellt.
Auch eine andere Reaktion von Herrchen oder Frauchen kann oft den Unterschied machen. Hierzu folgendes Beispiel: Hunde fühlen sich an der Leine meist eingeschränkt. Wenn es keine Leine gäbe und sich zwei Hunde nähern würden, würden sie es niemals in einer geraden Linie tun, wie es mit der Leine der Fall ist. Hunde nähern sich lieber in einem Bogen an, um ihre friedlichen Absichten dadurch deutlich zu machen. Das ist ein Ruhesignal.
Bellen an der Leine abtrainieren: So klappt es
Doch wie kann man das Bellen an der Leine abgewöhnen? Eine Faustregel gibt es leider nicht. Jeder Hund hat einen Charakter und eine Vorgeschichte, die sein Verhalten beeinflussen.
Ein Schema aus fünf Faktoren soll laut Merkur.de dabei helfen, einen pöbelnden Hund umzulernen. Um den Vierbeiner allgemein besser zu verstehen, empfiehlt es sich, auf folgende fünf Punkte zu achten:
- Körpersprache: Hunde äußern sich fast ausschließlich durch ihre Körpersprache. Sie zu verstehen, hilft immens auch in deren Erziehung.
- Umgang: Hunde erkennen selbst winzige Gesten und Haltungen des Menschen. Vermeiden Sie viele Worte und lange Sätze, setzten Sie lieber Mimik und Gestik ein!
- Umgang an der Leine: Achten Sie darauf, wie sich Ihr Hund an der Leine verhält und versuchen Sie zu verstehen, wie er sich dabei fühlt. Empfindet er Angst, Unsicherheit, Neugierde oder Verzweiflung? Seien Sie einfühlsam.
- Geduld: Training und Zeit zahlen sich aus. Vor allem Angsthunde brauchen viel Zeit, Einfühlungsvermögen und Wissen seitens der Menschen.
- Ein Blick als Vorsorge: Beobachten Sie die Hunde, die Sie beim Gassi-Gehen mit Ihrem Hund treffen. So können Sie das Verhalten anderer Vierbeiner vorhersehen und besser vorbeugen.
Wichtig beim Training ist eine gewaltfreie, respektvolle sowie gesunde Beziehung zwischen Mensch und Hund. Aggressivität kann beim Hund zu weiteren Verhaltensproblemen führen. Auch wenn man selbst panisch reagiert, wird das die Anspannung des Hundes nur weiter erhöhen. Das Ziel sollte es immer sein, ruhig zu bleiben.
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