Pelz-Lüge: Milestone verwendet Marderhund statt Waschbär

26.2.2016, 15:48 Uhr
Auf den ersten Blick sehen sich der Marderhund (Foto) und ein Waschbär durchaus ähnlich. Der Marderhund wird allerdings in Pelzfarmen qualvoll getötet, der Waschbär in freier Wildbahn gejagt.

© Kuczynski Auf den ersten Blick sehen sich der Marderhund (Foto) und ein Waschbär durchaus ähnlich. Der Marderhund wird allerdings in Pelzfarmen qualvoll getötet, der Waschbär in freier Wildbahn gejagt.

Dies geht aus einer Pressemitteilung hervor, die die beiden Organisationen heraus gegeben haben. Die Verbraucherzentrale bemängelt, dass die Modemarke die verwendeten Materialien falsch gekennzeichnet habe.

Ingmar Streese, Geschäftsbereichsleiter Verbraucherpolitik des vzbv, betont: "Das Prinzip von Klarheit und Wahrheit muss auch bei der Kennzeichnung von Echtpelz gelten. Verbraucher werden dabei von vielen Firmen und Händlern in die Irre geführt. Bei diesen Verstößen gegen geltendes Recht zur Textilkennzeichnung sind auch die Marktüberwachungsbehörden der Bundesländer gefragt, die bislang viel zu selten kontrollieren. Verbraucher erwarten jedoch eine klare Kennzeichnung, von welchem Tier das Fell stammt, um sich auch gezielt dagegen entscheiden zu können."

Genetische Untersuchung bewies den Schwindel

Die korrekte Kennzeichnung sei bei Milestone nicht der Fall gewesen, genetische Untersuchungen hätten klar ergeben, dass es sich um das Fell von Marderhunden handele und nicht um Waschbär wie deklariert.

Die Verbraucherzentrale hat dem Bekleidungshersteller eine Abmahnung gesandt, woraufhin dieser eine Unterlassungserklärung abgegeben habe.

Als Gründe für den Etikettenschwindel geben der Tierschutzbund und der vzbv das bessere Image von Waschbärfell an. Denn Waschbären würden in den USA und Kanada in freier Wildbahn gejagt, wo es die Tiere sehr häufig gibt.

Qualvolle Tötung von Marderhunden

Marderhunde hingegen werden besonders in China in Kleinen Käfigen ohne Dach gehalten, sie werden dort durch Schlagen betäubt und noch lebend gehäutet. Darauf seien viele Verbraucher inzwischen sensibilisiert und würden eher davor zurückschrecken, Marderhundfell zu kaufen, als Waschbärfell.

Bei den durch genetische Untersuchung nachweislich falsch deklarierten Produkten handelt es sich um eine Herrenjacke und ein Damen-Cape jeweils aus der Winter-Kollektion 2015 der Firma.

Auch in der Region wird Milestone in einigen Kaufhäusern verkauft. Dazu gehören sämtliche Wöhrl-Filialen, Breuninger, Mode Frenzel in Schwabach, Käferlein in Eibach, Gutbrod in Freystadt, Männermoden Horbascheck in Herzogenaurach und andere Modehäuser.

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