Nachbar verhaftet

Waren es die Erdbeeren? Achtjähriger stirbt an Fentanyl-Überdosis

Alina Boger

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12.4.2024, 17:31 Uhr
Ein kleiner Junge in den USA starb wegen einer Überdosis Fentanyl. (Symbolbild)

© Carsten Rehder/Carsten Rehder/dpa Ein kleiner Junge in den USA starb wegen einer Überdosis Fentanyl. (Symbolbild)

Ein tragischer Vorfall ereignete sich im März in den USA. Ein Achtjähriger bekam plötzlich einen Ausschlag. Kurz vorher hatte er bei einer Schulveranstaltung Erdbeeren gegessen, weshalb seine Eltern von einer allergischen Reaktion ausgingen, berichtet unter anderem der US-amerikanische Sender "abcNews". Die Eltern gaben ihrem Sohn deshalb das Antihistaminikum Benadryl und machten ihm ein Bad. Als das nichts half, brachte die Familie das Kind in ein Krankenhaus. Nach einigen Stunden wurde der Sohn wieder entlassen, gemeinsam kehrten die Familie nach Hause. Am nächsten Morgen, dem 15. März, starb der kleine Junge.

Behörden erklären: Kind starb wegen Überdosis, nicht wegen Allergie

Wie nun mehrere amerikanische Nachrichtenportale berichten, gaben die Behörden an, dass der Junge wohl nicht wegen der Erdbeeren, sondern wegen einer Fentanyl-Überdosis starb. Mittlerweile hat die Polizei der Stadt Madisonville Anklage gegen den 33-jährigen Antonio Person erhoben, der im selben Haus wie das verstorbene Kind wohnte. Als die Polizei nach dem Tod des Jungen das Haus durchsuchte, fand sie Drogen und Waffen im Besitz des 33-Jährigen. Dem Mann wird nun Totschlag vorgeworfen. Über die Verbindung des Verdächtigen zum Kind und darüber, wie der Junge möglicherweise mit dem Fentanyl in Berührung kam, ist nichts bekannt.

Das Gesundheitsamt des Bezirks Hopkins County teilte zudem am Dienstag mit, dass die Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde Tests an Proben der Erdbeeren durchgeführt hatte und diese keine Auffälligkeiten aufwiesen.

Fentanyl sorgt für die meisten Toten wegen Drogen

Fentanyl ist ein künstlich hergestelltes Schmerzmittel und 100-Mal stärker als Morphin und 50-Mal stärker als Heroin, heißt es auf der Seite des "WDR". Eigentlich setzen Ärzte das starke Medikament nur bei schlimmen Schmerzen ein, beispielsweise bei Krebspatienten. Jedoch kursiert das Medikament schon seit Jahren in der Drogenszene. Vor allem in den USA ist es weit verbreitet und sorgt jährlich für viele Todesfälle. Die amerikanische Drogenbehörde DEA stuft Fentanyl mittlerweile als "tödlichste Gefahr" für das Land ein.