Positive Bilanz der Gunzenhäuser Jugendherberge

13.1.2016, 07:00 Uhr
Positive Bilanz der Gunzenhäuser Jugendherberge

© Fotos: Neidhardt

Jugendherbergsleiter Matthias Thomfohrde und sein Assistent Marcel Fritze verzeichnen pro Jahr deutlich mehr als 10.000 Übernachtungen. Letztes Jahr wurde sogar knapp die 11.000er-Marke erreicht. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste beträgt 2,8 Tage.

Wenn auch die wirtschaftliche Situation für den Betrieb in der jüngeren Vergangenheit nicht einfacher geworden ist, so blickt das Leitungsteam doch zuversichtlich auf die Bilanz des abgelaufenen Jahres. So spiegelte sich der allgemeine Trend der Steigerung im Fränkischen Seenland auch in der Einrichtung an der Altmühlbrücke wider. Sie kann mit einem stattlichen Plus von über sieben Prozent punkten.

Diese Steigerung macht sich in allen Wirtschaftsübersichten und Bilanzen des Hauses bemerkbar und so freut es Matthias Thomfohrde, der seit nunmehr 19 Jahren das Haus leitet, dass auch im letzten Jahr die Kostendeckung mehr als erreicht und sogar ein nicht unerheblicher Gewinn erwirtschaftet werden konnte. Die Bilanz weist für 2015 einen Gesamtumsatz von mehr als 314 000 Euro aus. In den vergangenen 19 Jahren waren es fast fünf Millionen Euro. Matthias Thomfohrde freut sich, dass das Leitbild des Jugendherberge-Teams („Wir wollen jungen Leuten und Familien unkomplizierte und preiswerte Übernachtungs- und Erlebnistreffs bieten, in denen sie sich wohlfühlen“) bei den Gästen so gut ankommt.

Betrieben wird das 132-Betten-Haus, das sich im Eigentum der Stadt Gunzenhausen befindet, vom Landesverband Bayern des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH). Das Programm für Familien reicht vom Frühjahr am Altmühlsee über Rad- und Kanu-Spaß bis hin zum Goldenen Herbst in Altmühlfranken. Für Gruppen umfasst das Angebot neben Fun-aktiv-Wochen und einem „Job-fit“-Bewerbungstraining unter anderem Naturerlebnisprojekte im Seenland sowie ein Teamtraining für Schulklassen. Letztere nehmen in der Gästestruktur mit über 50 Prozent den ersten Platz ein, gefolgt von Familien und Lehrgangsteilnehmern. Die Saison reicht von Ende März bis in den Oktober hinein. In der übrigen Zeit ist es in der Jugendherberge eher ruhig.

Gutes Miteinander mit der Stadt

Glücklich ist Jugendherbergsleiter Thomfohrde über die Zusammenarbeit mit der Stadt Gunzenhausen, die sich nach seinen Worten „ausschließlich positiv“ gestaltet — und dies seit der Eröffnung der Einrichtung im Jahr 1997. „Wir wurden in all den Jahren immer wieder gut unterstützt und es ist eine klare Sache, dass sich der Stadtort Gunzenhausen nur durch das Engagement des Eigentümers im Deutschen Jugendherbergswerk entwickeln konnte“, äußert sich Thomfohrde sehr zufrieden. Das Zusammenspiel von Stadt, Herbergsleitung und dem DJH bewertet er als „Erfolgsgeschichte“ und macht keinen Hehl daraus, dass er sich eine Fortsetzung des positiven Miteinanders mit der Stadt für die Zukunft wünscht. „Hier in Gunzenhausen“, so Thomfohrde, „haben wir immer optimale Problemlösungen gefunden, die am Ende für die Einrichtung und den Standort zielführend sind.“

Positive Bilanz der Gunzenhäuser Jugendherberge

Auch im vergangenen Jahr war das Engagement der Stadt ungebrochen. So wurde die Brandmeldeanlage in der Jugendherberge erweitert, um den gesetzlichen Vorgaben für solche Einrichtungen nachzukommen. Im kommenden Frühjahr ist dann die Außenfassade des Neubaus an der Reihe. Sie erhält einen frischen Anstrich.

Um ihren Teil zum Erhalt der Einrichtung zu leisten, sind Fritze und Thomfohrde derzeit mit den notwendigen Reparatur- und Ausbesserungsarbeiten im Gebäude beschäftigt. Viele der Gästezimmer haben bereits einen neuen Farbanstrich erhalten und auch die Nacharbeiten durch den Einbau der Brandmelder werden von der Herbergsleitung eigenständig erledigt.

Bei den im letzten Jahr im DJH-Landesverband erstellten Potenzial- und Nutzwertanalysen aller Jugendherbergsstandorte lässt sich Gunzenhausen sowohl im baulichen als auch im wirtschafttlichen Bereich stets im oberen Drittel aller bayerischen Jugendherbergen finden. Diese positiven Ergebnisse wurden nicht zuletzt durch ein Netzwerk ermöglicht, das Matthias Thomfohrde gemeinsam mit seinem Leitungsassistenten Marcel Fritze im letzten Jahr aufgebaut hat. Hier setzen sich Vertreter der Kommunalpolitik, des Tourismusverbands verschiedener sozialer Einrichtungen und Programmanbieter zusammen, um mit der Jugendherberge ein möglichst großes gesellschaftliches Aufgabenfeld zu beackern.

„Gesellschaftlich engagieren“

„Die Einrichtung“, erläutert Thomfohrde, „soll eben nicht ausschließlich touristisches Angebot sein, sondern sich, wie im Leitbild erkennbar, auch gesellschaftlich in der Region engagieren.“ Auch bei der Stadt stößt diese Entwicklung auf Interesse. So ließ es sich Bürgermeister Karl-Heinz Fitz nicht nehmen, bisher bei dem Treffen das Haus zu besuchen.

Jugendherbergsleiter Thomfohrde ist klar, dass die vielfältigen Aufgaben ohne den Einsatz der mittlerweile neun Beschäftigten nicht zu stemmen wären. Ihm ist wichtig, bei allen Entscheidungen bis hin zur Küchenplanung und Reinigung das Gespräch mit den oftmals langjährigen Kräften zu suchen und gemeinsam brauchbare Lösungen zu finden. Besondern erfreulich ist für Thomfohrde, dass Marcel Fritze durch die Möglichkeit einer abgeschlossenen Ausbildung im Büromanagement seit zwei Jahren mit der Leitungsassistenz fest im Stellenplan übernommen werden konnte. Fritze kümmert sich unter anderem um den gesamten IT-Bereich, der bei der Belegung des Hauses eine immer größere Rolle spielt. Thomfohrde nutzt auch für alle weiteren Aufgaben gern die Ideen und Kompetenzen seines Stellvertreters. Gemeinsam wird die Entwicklungsarbeit geleistet, die für den wirtschaftlichen Erfolg der Eeinrichtung am westlichen Stadtrand notwendig ist.

Wie Thomfohrde betont, ist das Haus für die Saison 2016 gut aufgestellt. Der Einrichtung sind die fast 20-jährige Nutzung mit insgesamt über 223.000 Übernachtungen fast nicht anzumerken und der Jugendherbergsleiter ist angesichts des reibungslosen und harmonischen Miteinanders überzeugt, dass die Stadt auch in Zukunft auf die Gästezahl und das Klientel nicht verzichten will.

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