Ernährung
Lebensmittel richtig einfrieren: So funktioniert es
29.4.2022, 08:54 UhrWenn man zu viel gekocht hat und die Essensreste noch für die nächsten Woche nutzen möchte, kann man diese in den allermeisten Fällen einfrieren. Das Gleiche gilt für den Einkauf von Brot, Fleisch, Obst, Gemüse und Co. als Vorrat. Das Einfrieren geht dabei in der Regel schnell und unkompliziert vonstatten, allerdings sollte man einige Grundregeln beachten.
Lebensmittel richtig einfrieren: Welche Behälter nutzt man?
Zum Einfrieren benötigt man geeignete Gefrierdosen oder -beutel in unterschiedlichen Größen. Besonders praktisch sind dabei Gefrierbeutel mit einem sogenannten Zipp-Verschluss. Das Wichtigste ist immer, dass die Lebensmittel luftdicht verschlossen werden. Andernfalls kann es schnell zu einem Gefrierbrand kommen. Dabei trocknet die betroffenen Stellen der Nahrungsmittel aus, sodass diese ungenießbar werden. Am besten beschriftet man die Behälter oder Beutel und versieht sie mit dem entsprechenden Einfrierdatum, um den Überblick zu behalten.
Beim Einfrieren flüssiger Lebensmittel sollten die Beutel oder Gefrierbehälter maximal bis zu drei Vierteln der Behälter befüllt sein. Denn die Flüssigkeit dehnt sich beim Einfrieren aus und der Behälter platzt sonst möglicherweise.
Lebensmittel kann man allerdings auch ohne Plastik einfrieren. Dafür eignen sich Glasbehälter, Baumwollbeutel (beispielsweise für Brot), Wachspapier oder Silikon-Eiswürfelformen (zum Beispiel für Kräuter oder Saucen).
Bei welcher Temperatur sollte man Lebensmittel einfrieren?
Die Temperatur in der Kühltruhe oder im Gefrierschrank sollte nicht über -18 Grad Celsius liegen. Um dauerhaft die erforderliche Temperatur sicherzustellen, ist es sinnvoll, diese immer wieder mit Hilfe eines Thermometers zu kontrollieren.
Was kann man alles einfrieren?
Bis auf wenige Ausnahmen lassen sich fast alle Lebensmittel einfrieren. Besonders gut geeignet sind Brote, Kuchen, Gemüse, Fisch, Fleisch sowie teilweise Obst und Gemüse. Aber auch frisch gekochte Gerichte wie Suppen, Eintöpfe oder Aufläufe lassen sich sehr gut einfrieren, sodass man ihre Haltbarkeit auf bis zu drei Monate verlängern kann. Manche Gerichte wie beispielsweise Chili con oder sin Carne schmecken nach dem Auftauen meist sogar noch besser.
Achtung: Warmes Essen sollte man jedoch nicht einfrieren. Denn die Hitze könnte dann andere Lebensmittel in der Umgebung wieder auftauen. Zudem steigt der Energiebedarf, um die Umgebung wieder abzukühlen. Daher sollte man lieber ein paar Stunden warten, bis das Essen Raumtemperatur angenommen hat.
Fleisch einfrieren
Je geringer der Fettanteil des Fleisches ist, desto besser lässt sich dies tiefgekühlt aufbewahren. Daher empfiehlt es sich, die Fettschichten vor dem Einfrierprozess zu entfernen. Kleinere Fleischstücke zum kurzen Anbraten lassen sich portionsweise in eine Klarsichtfolie wickeln und anschließend in einer Gefrierdose verstauen. So können einzelne Portionen problemlos entnommen und bei Bedarf schnell wieder aufgetaut werden. Wer ausreichend Gefrierdosen hat, kann natürlich auch jede Portion in eine eigene Dose packen. Die Knochen sollten möglichst entfernt werden.
Fisch einfrieren
Fisch kann man meistens schon tiefgekühlt im Supermarkt erwerben. Wer selbst frischen Fisch einfrieren möchte, sollte die Behälter unbedingt luftdicht verschließen und anschließend in die Kühltruhe legen. Glacierter Fisch hält sich deutlich besser: Ist der Fisch bereits gefroren, sollte man ihn zum Schutz vor einem möglichen Gefrierbrand glacieren. Dazu taucht man den Fisch kurz in kaltes Wasser, sodass sich eine dünne Eisschicht bildet. Danach wickelt man den Fisch in Klarsichtfolie und friert diesen in einem Gefrierbeutel ein. Wichtig: Der Fisch sollte langsam im Kühlschrank auftauen.
Frisches Gemüse einfrieren
Gemüse eignet sich nur bedingt zum Einfrieren. Wasserhaltige Gemüsesorten wie zum Beispiel Zucchini, Radieschen, Gurke oder Rettich sollte man beispielsweise lieber nicht einfrieren, da sie beim Auftauen matschig werden und Geschmack verlieren. Festes Gemüse wie beispielsweise Möhren, Erbsen, Bohnen oder Brokkoli lassen sich hingegen sehr gut einfrieren. Hier kommt es somit immer auf die Art des Gemüses an.
Damit Farbe, Geschmack und Vitamine des frischen Gemüses nicht verloren gehen, sollte man das Gemüse vor dem Einfrieren blanchieren. Blanchieren ist ein Prozess, bei welchem man Lebensmittel kurz in kochender Flüssigkeit gart und anschließend in Eiswasser abschreckt, um den Kochprozess direkt zu stoppen. Das gefrorene Gemüse bleibt bissfest, muss nicht extra aufgetaut werden und kann direkt in der Pfanne landen. Die Garzeit verringert sich somit um rund ein Drittel. Alternativ kann man auch tiefgekühltes Gemüse kaufen. Dieses kann direkt nach dem Einkauf im Tiefkühlfach gelagert und bei Bedarf aufgetaut werden.
Obst einfrieren
Auch Obst ist nicht uneingeschränkt für das Einfrieren geeignet. Vor allem wasserreiche Obstsorten verlieren tiefgekühlt an Konsistenz und Geschmack. Bananen oder Beeren eignen sich hingegen sehr gut zum Einfrieren und können nach dem Auftauen als Smoothie, Milkshake oder Püree verzehrt werden. Festes Obst wie Zwetschgen, Birnen oder Äpfel kann man vor dem Einfrieren ebenfalls blanchieren.
Tipp: Man sollte Beeren zunächst nebeneinander auf ein Tablett oder eine flache Schale geben und dann einige Stunden einfrieren. Die Beeren behalten so ihre Form und können später einzeln entnommen werden. Wenn sie bereits gefroren sind, kann man diese auch einfach in Gefrierdosen oder -beutel umfüllen und im Kühlschrank auftauen.
Wer Obst übrig hat, kann damit auch Konfitüre oder Kompott herstellen. Kompott lässt sich ebenfalls problemlos einfrieren.
Brot und Kuchen einfrieren
Egal ob Kuchen, Torte oder Brot: Backwaren lassen sich wundervoll einfrieren. Dafür verwendet man die passenden Gefrierbeutel. Diese sollten dabei immer luftdicht verschlossen sein. Zudem sollte man das Brot bestenfalls in Scheiben schneiden und so frisch wie möglich einfrieren.
Was kann man nicht einfrieren?
Demgegenüber eignen sich folgende Lebensmittel nicht zum Einfrieren und sollten lieber frisch verzehrt oder im Kühlschrank aufbewahrt werden:
- Blattsalate
- Kartoffeln
- Weichkäse
- Eier
- Milchprodukte
- Knoblauch
- Wasserreiches Obst und Gemüse (Tomaten, Gurken, Melone oder Trauben)
- Gelatine
Essen einfrieren: Wie lange sind eingefrorene Lebensmittel haltbar?
Bei der Lagerung von Lebensmitteln im Gefrierschrank sollte man beachten, dass nicht alle Nahrungsmittel gleich lange haltbar sind. Daher sollte man das Datum stets notieren, um einen Überblick zu behalten.
Wie lange kann man Lebensmittel einfrieren?
Hier die Haltbarkeit von einigen Lebensmitteln im Überblick:
- Fleisch: drei bis zwölf Monate
- Hackfleisch: ein bis drei Monate
- Fisch: zwei bis vier Monate
- Obst: neun bis zwölf Monate
- Gemüse: drei bis zwölf Monate
- Kuchen: vier bis fünf Monate
- Torten: zwei Monate
- Brot: ein bis zwei Monate
- Gekochte Gerichte: ein bis drei Monate
Wie gesund ist das Einfrieren?
Ob ein Lebensmittel gesund ist oder nicht, hängt nicht mit der Art der Kühlung zusammen. Die Tiefkühlkost umfasst alle Nahrungsmittel, die durch eine Tiefgefrierung haltbar gemacht werden. Wichtig bei dem Vorgang ist immer, dass dieser möglichst schnell vonstatten geht. Dann bilden sich nur kleine Eiskristalle in den Zellen und Zwischenräumen, welche keine Schäden verursachen. Beim langsamen Einfrieren können jedoch Zellen zerstört werden, wodurch auch der Geschmack beeinträchtigt wird.
Bei Lebensmitteln, die schnell eingefroren und langsam aufgetaut werden, ist dies nicht der Fall. Dann bleiben die Vitamine und Nährstoffe meist besonders gut erhalten, da diese nicht durch Licht, Hitze oder Luft verloren gehen. Daher gilt: Je schneller ein Lebensmittel gefrostet wird, desto besser bleibt die Qualität erhalten. Verbraucher können also problemlos auf Tiefkühlkost zurückgreifen oder überschüssige Nahrungsmittel selbst einfrieren.
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