Wie viel Geld ist genug?

Notgroschen: Diesen Betrag sollten Sie für Notfälle ansparen

13.3.2024, 14:56 Uhr

In Notfällen verhindert der Notgroschen, dass ein Kredit aufgenommen werden muss, der Kontostand ins Minus rutscht oder Aktien verkauft werden müssen. Außerdem kann die Rücklage einem ein Gefühl von Sicherheit geben und Wertgegenstände müssen nicht im Pfandleihhaus verstauben. Es gibt unterschiedliche Berechnungsmodelle und Ratschläge zur Höhe des Notgroschens. Wir haben die Empfehlung der Verbraucherzentrale, einer Bank und eines Finanzexperten zusammengetragen.

Die Verbraucherzentrale empfiehlt, zwei bis drei Monatsgehälter für Notfälle anzusparen. Das Geld sollte nicht in bar daheim gesammelt werden und auch nicht auf dem Girokonto bleiben. Gut geeignet sei ein Tagesgeldkonto, so die Verbraucherzentrale. Dieses sei immerhin extra dafür konzeptioniert, nicht benötigtes Geld anzusparen.

Der Notgroschen sollte sicher angelegt sowie leicht und schnell zugänglich sein. Auch die Commerzbank empfiehlt: "Am besten aufgehoben ist er auf einem eigenen Konto oder Unterkonto zum Hauptkonto, wie zum Beispiel auf einem Tagesgeldkonto. Auf dem Familien-Girokonto ist die Gefahr der Zweckentfremdung groß. Zu schnell geht die Notreserve in alltäglichen Buchungen verloren." Bei der Höhe des Notgroschens wird die Bank im Gegensatz zur Verbraucherzentrale nicht so konkret. "Wenn Ihr Notgroschen so groß ist, dass Sie auch bei Krisen wie Jobverlust oder längerer Krankheit Ihren Lebensstandard einige Monate halten können, sind Sie mit ihm für schlechte Zeiten gut gerüstet."

Finanzexperte Thomas Kehl, Gründer und Gesicht von Finanzfluss, hat sich auf YouTube auch mit dem Thema auseinandergesetzt. Neben der gängigen Pauschalempfehlung drei bis sechs Netto-Monatsgehälter zurückzulegen, bringt er auch noch eine andere Möglichkeit ins Spiel. Man könne sich auch an den monatlichen Ausgaben orientieren und drei bis sechs Netto-Monatsausgaben zurücklegen. Wichtig dabei sei, Ausgaben die nur einmal im Jahr anfallen, nicht zu vergessen. Kosten zum Beispiel für Jahresmitgliedschaften sollten anteilig auf die Netto-Monatsausgaben draufgeschlagen werden.

In Hinblick auf die steigenden Gaskosten rät der Deutsche Mieterbund, falls möglich schon jetzt etwas Geld anzusparen, um im kommenden Jahr die Mehrkosten begleichen zu können. Mieterinnen und Mieter könnten aber auch direkt und auf freiwilliger Basis eine erhöhte Vorauszahlung mit dem Vermieter vereinbaren. So beugen sie einer hohen Nachzahlung vor.