Wettervorhersage

Bauernregeln für die Gartenarbeit: Welche sind nützlich - und welche überflüssig?

9.4.2024, 09:05 Uhr
Manche Bauernregeln kommen noch aus dem 16. Jahrhundert.

© Frank Wiemer, NN Manche Bauernregeln kommen noch aus dem 16. Jahrhundert.

Eine Bauernweisheit ist ein gereimter Vers, der eine Vorhersage für das Wetter in naher Zukunft trifft. Die Weisheiten gibt es zum Teil schon seit Jahrhunderten - sie werden immer von Generation zu Generation weitergegeben.

Bauern beobachteten, dass manche Umstände wiederholt denselben Einfluss auf das Wetter hatten. Daraus leiteten sie eine Regel ab, die jedoch nicht immer alle gleich verlässlich sind. Da es früher jedoch noch keine Wettervorhersagen gab, hatten Landwirte lieber eine unzuverlässige Regel als gar keine Vorhersage.

Manche Bauernregeln sind jedoch durchaus zuverlässig, vor allem, wenn sie an sogenannte Lostage geknüpft sind. An ihnen können sich nicht nur Landwirte, sondern auch Hobbygärtner orientieren.

Dazu zählen etwa die Eisheiligen Mitte Mai. Wer auf Nummer sicher gehen will, setzt frostempfindliche Pflänzchen erst nach ihnen ins Beet. Denn Frost kann es auch noch im Mai geben.

Die Regel zum Siebenschläfertag am 27. Juni gilt als eine der zuverlässigsten Bauernweisheiten. "Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag." Meteorologen bestätigen diese Regel: Zu 80 Prozent bestimmen die Tage vom 27. Juni bis zur ersten Juli-Woche das Wetter bis zum Hochsommer. Grund dafür könnte der Jetstream sein. Dieser Starkwindstrom zieht zu dieser Zeit vom Atlantik her nach Osten - danach bleibt das Wetter oft für mehrere Wochen das gleiche.

Von Meteorologen bestätigt

Aber auch kurzfristige Wettervorhersagen stimmen meistens. Zum Beispiel, wenn es heißt: "Abendrot, schön Wetterbot" - ist der Himmel am Abend rot eingefärbt, dann wird das Wetter am nächsten Tag häufig heiter. Auch Sprüche mit Tieren treffen häufig zu, da Tiere ein feineres Gespür beispielsweise für Luftfeuchtigkeit haben: "Verlässt der Frosch seinen Teich, wird das Wetter regenreich." Der Frosch verlässt seinen Teich nur bei hoher Luftfeuchtigkeit und diese ist meist ein Vorbote für Regen.

Viele Bauernregeln sind mittlerweile aber überholt und schlichtweg überflüssig. Das liegt natürlich einerseits daran, dass Experten mithilfe von Messinstrumenten Wettertrends weitaus genauer vorhersagen können. Andererseits erschwert auch der vorangeschrittene Klimawandel die Trefferquote der Bauernweisheiten, die zum Teil noch aus dem 16. Jahrhundert stammen. Im Schnitt wird es mittlerweile deutlich früher und länger warm als noch vor 200 Jahren. Dennoch lohnt es sich, die ein oder andere Regeln im Hinterkopf zu behalten, bevor man die ersten Setzlinge ins Beet pflanzt.

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