Wenn Waschen nicht hilft
Schweißgeruch aus der Kleidung entfernen: Die besten Tipps
13.7.2023, 08:30 UhrIn diesem Artikel:
- Wie entsteht Schweißgeruch in der Kleidung?
- Warum ist der Schweißgeruch bei manchen Kleidungsstücken besonders stark?
- Schweißgeruch aus der Kleidung entfernen: Welche Tipps gibt es?
- Schweißgeruch aus der Kleidung entfernen: Ohne Waschen möglich?
- Was kann man zur Vorbeugung machen?
- Was tun, wenn die Kleidung trotz Waschen noch unangenehm riecht?
Nicht nur im Sommer oder nach dem Sport, sondern auch im Alltag oder im Winter kann Kleidung unangenehm nach Schweiß riechen. Wie man Schweißgeruch aus der Kleidung entfernen kann und welche umweltfreundliche Hausmittel dabei helfen, erfahren Sie hier.
Wie entsteht Schweißgeruch in der Kleidung?
Der menschliche Schweiß besteht zu 99 Prozent aus Wasser und zu einem kleinen Teil aus Salz. Daher ist frischer Schweiß nahezu geruchlos. Der Schweißgeruch entsteht durch die Bestandteile Harnstoff, Aminosäuren, Fett, Zucker sowie Milchsäure.
Daraus ernähren sich die Bakterien, die auf der Haut leben und im Anschluss Abfallstoffe erzeugen. Wenn Bakterien diese Bestandteile zersetzen, entsteht Buttersäure und Ameisensäure - und damit der typische Schweißgeruch.
Setzt sich der Schweißgeruch in der Kleidung fest, riecht auch diese alsbald unangenehm. Ein normaler, schonender Waschgang bei 30 bis 40 Grad Celsius reicht nicht unbedingt aus, um den hartnäckigen Schweißgeruch aus der Kleidung zu entfernen. Da höhere Temperaturen häufig den Textilien schaden, müssen andere Lösungen gefunden werden.
Warum ist der Schweißgeruch bei manchen Kleidungsstücken besonders stark?
Während einige Stoffe selbst nach starkem Schwitzen kaum riechen, stinken andere Textilien schon nach wenigen Minuten. Beispiele dafür sind Kunstfasern wie Polyacryl oder Polyester. Dies liegt darin begründet, dass sich bestimmte Bakterien in den Kunstfasern besser vermehren können. Gemeint sind die Mikrokokken, die für den typischen Schweißgeruch von Kleidungsstücken sorgen.
Dazu kommt noch, dass die Kunststoffe Gerüche nicht so gut festhalten können wie beispielsweise Baumwolle. Die unerwünschten Geruchsmoleküle verbreiten sich also stärker. Wer zu Körpergeruch neigt, fährt deshalb mit Naturfasern wie Baumwolle und Wolle besser.
Schweißgeruch aus der Kleidung entfernen: Welche Tipps gibt es?
Wenn Waschmittel gegen den Schweißgeruch nicht hilft, gibt es zahlreiche Hausmittel, die man bemühen kann. Eine kleine Auswahl der besonders effektiven Helfer gibt es hier.
- Schweißgeruch aus der Kleidung entfernen: Essig oder Essigessenz
Das beliebte Hausmittel Essig kann so allerhand. Dadurch, dass Essigessenz geruchsbindende Eigenschaften hat und antibakteriell wirkt, eignet es sich optimal für die Entfernung des Schweißgeruchs. Mit Essig kann Schweißgeruch aus der Kleidung ganz einfach entfernt werden. Vorsichtig sollte man allerdings bei weißer Kleidung sein, diese könnte sich eventuell verfärben.
Essigessenz ist daher optimal für bunte oder dunkle Kleidung geeignet. Wer eine große Schüssel bis zur Hälfte mit warmem Wasser füllt, kann im Anschluss ein wenig Essigessenz hinzugeben und die Textilien für eine Stunde einweichen. Anschließend ist ein gewöhnlicher Waschgang ausreichend. Bei starkem Schweißgeruch kann man einen zusätzlichen Schuss Essig in die Waschmaschine geben. - Schweißgeruch aus der Kleidung entfernen: Zitronensäure
Vor allem bei heller Kleidung, die nach Schweiß riecht, eignet sich Zitronensäure ideal. Genau wie Essigessenz hat auch Zitronensäure eine antibakterielle Wirkung. Zudem kann Zitronensäure nicht nur den unangenehmen Geruch beseitigen, sondern zusätzlich sichtbare Schweißflecken entfernen. Besonders bei weißen Kleidungsstücken kann Zitronensäure die Flecken entfernen und die Farbe wieder ausbleichen.
Die Anwendung ist auch hier kinderleicht: Einfach einen Liter heißes Wasser mit vier Esslöffeln Zitronensäure (am besten in Pulverform) vermengen und die betroffenen Textilien für eine Stunde einweichen. Danach kann man die Kleidung wie gewohnt in der Waschmaschine waschen. - Schweißgeruch aus der Kleidung entfernen: Natron
Natürlich möchte man den Schweißgeruch aus der Kleidung schnellstmöglich loswerden. Dafür eignen sich auch die folgenden Hausmittel gut: Natron, Waschsoda oder Backpulver. Um die unangenehmen Schweißgerüche zu entfernen, rührt man eine Lösung aus fünf Litern Wasser und einem Esslöffel Natron an. Nun lässt man diese Mischung eine Stunde stehen.
Die dadurch entstehende Lauge entfernt nicht nur den unangenehmen Schweißgeruch, sondern auch die Fettreste. Die Kleidung legt man bestenfalls über Nacht in die Lauge, damit sich die volle Wirkung entfalten kann. Auch hier werden die Textilien zum Schluss in der Waschmaschine gereinigt. Wer kein Natron besitzt, kann genauso gut Backpulver oder Waschsoda verwenden. - Schweißgeruch aus der Kleidung entfernen: Kernseife
Die alten Hausmittel gehören immer noch zu den besten und umweltschonendsten. Kernseifen und auch Gallseifen sind ein wirksames Mittel gegen den unangenehmen Schweißgeruch. Um die hartnäckigen Gerüche zu entfernen, reibt man die betroffene Stelle einfach mit der Seife ein und lässt die Kleidung in einer Schüssel über mehrere Stunden einwirken (am besten über Nacht). Am nächsten Tag können die Kleidungsstücke ganz normal mit der Waschmaschine gewaschen werden. - Schweißgeruch aus der Kleidung entfernen: Hygienespüler
Um wirklich hartnäckigen Schweißgeruch loszuwerden, eignen sich auch spezielle Reiniger aus dem Drogeriemarkt. Die Mittel wirken antibakteriell und bekämpfen die Bakterien während des Waschgangs. Sowohl Schweiß- als auch Rauchgeruch werden mit Hygienespüler effektiv bekämpft. Hygienespüler bringen aber auch Nachteile mit sich.
Schweißgeruch aus der Kleidung entfernen: Ohne Waschen möglich?
Nicht immer kann man Kleidung in der Waschmaschine waschen. Viele Blazer, Anzüge oder Mäntel sollten lieber nicht in der Waschmaschine landen, sondern müssen in der Reinigung mit speziellen Mitteln behandelt werden. Aber kann man trotzdem zu Hause etwas gegen den Schweißgeruch tun?
Bei frischem Schweiß können einige Stunden in der Gefriertruhe helfen. Durch die extreme Kälte sterben die meisten geruchsbildenden Bakterien ab. Ist der Schweiß schon älter, kann man es natürlich ebenfalls mit der Gefriertruhe probieren. Die bereits im Stoff enthaltenen Gestanksmoleküle bleiben aber oft bestehen.
Zudem gibt es sogenannte Textilerfrischer für Kleidung und schlecht waschbare Textilien wie Teppiche und Sofabezüge. Diese sollen die störenden Geruchsmoleküle zersetzen. Man sollte sich aber die Hinweise zum Produkt genau durchlesen, bevor man sie bei empfindlichen Textilien anwendet
Treibt man viel Sport, kommt man um das Waschen der Textilien nicht herum. Gerade Funktionsbekleidung verträgt aber oft kein heißes Wasser. Zudem können die Salze aus dem Schweiß sich negativ auf die Funktionalität der Shirts auswirken, wenn der Schweiß zu lange auf die Textilien einwirkt.
Deshalb ist es sinnvoll, die Funktionsbekleidung möglichst bald nach dem Sport zu waschen. Moderne Waschmaschinen haben dafür oft ein eigenes Programm, mit dem man kleine Mengen an Sportbekleidung innerhalb von 15 bis 30 Minuten reinigen und von unangenehmen Gerüchen befreien kann.
Was kann man zur Vorbeugung machen?
Schweißgeruch ist vielen Menschen unangenehm. Deshalb wollen diese nicht nur Schweißgeruch aus der Kleidung entfernen, sondern diesen bestenfalls vollständig vermeiden. Dabei helfen Deos. Hierbei gibt es verschiedene Arten: Deos mit Salzen bilden eine dünne Schicht vor dem Ausgang der Schweißdrüsen und verhindern so weitestgehend, dass man an den Achseln schwitzt. Hier spricht man auch von Antitranspiranten.
Andere Deos stoppen nicht das Schwitzen, sollen aber die Geruchsbakterien an der Vermehrung hindern. Somit entstehen weniger unangenehme Gerüche. Zudem sind in den meisten Deos Duftstoffe enthalten, die den Körpergeruch überdecken sollen.
Enthalten sind möglicherweise auch Geruchsabsorber: chemische Verbindungen, die die stinkenden Substanzen einhüllen und so dafür sorgen, dass wir sie nicht mehr riechen können.
Bei der Bildung des Schweißgeruchs und der Intensität spielt auch immer die Ernährung eine entscheidende Rolle. Wer unangenehme Körpergerüche vermeiden möchte, sollte auf Zwiebeln oder Knoblauch verzichten oder den Konsum zumindest minimieren. Mit den richtigen Hausmitteln entfernt man selbst die hartnäckigsten Schweißgerüche. Wer präventiv Deo benutzt, macht definitiv nichts falsch.
Was tun, wenn die Kleidung trotz Waschen noch unangenehm riecht?
Wenn der Schweißgeruch auch nach dem Waschgang nicht verschwunden ist, können folgende Tipps helfen:
- Handwäsche mit den aufgelisteten Haushaltsmitteln
- Wenn möglich heißer waschen
- Die Waschmaschine reinigen