600 neue Flüchtlingsplätze im Kreis ERH

30.10.2015, 19:05 Uhr
600 neue Flüchtlingsplätze im Kreis ERH

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Notfalls werde der Landkreis wieder auf Turnhallen setzen, um die Flüchtlinge vor der einsetzenden Kälte zu schützen. „Bis Ende 2015 müssen wir noch einmal 600 Plätze schaffen, 2016 werden doppelt so viele Flüchtlinge wie jetzt erwartet“, erklärte Tritthart.

Der Regierungsbezirk Mittelfranken habe seine Quote zur Unterbringung von Flüchtlingen bereits erfüllt. „Warum“, fragte Tritthart, „werden die Menschen nicht nach Oberfranken gebracht, wo noch Platz ist?“ Oberfranken verliere seit Jahren Bevölkerung durch Abwandern. „Dort ist mehr Leerstand als bei uns.“ Auch Im Landkreis München würden Gebäude leerstehen.

In den mittelfränkischen Großstädten komme zu den Flüchtlingen noch der andere Wohnungsdruck hinzu, weil Wohnraum knapp sei. „Deshalb appelliere ich an alle, uns Hallen zu nennen, in denen Flüchtlinge untergebracht werden können“. Ohne diese Hallen oder größere Gebäude „hätten wir Probleme“. Denn „wir müssen uns davon trennen, dass eine Erstaufnahme kurzfristig gemacht werden kann“. Zurzeit dauere sie zwischen zwei und sechs Wochen.

Weil sich die Flüchtlingszahlen ständig ändern, hatte der Landkreis beim bayerischen Sozialministerium einen Antrag auf Förderung einer hauptamtlichen Stelle zur Koordinierung der ehrenamtlichen Flüchtlingsbetreuer gestellt. „Dieser Antrag wurde aber ohne Begründung abgelehnt“, so Tritthart. „Die kreisfreien Städte Nürnberg und Fürth haben den Zuschlag bekommen“.

Deshalb sei es „dringendst“ notwendig, die ehrenamtlichen Mitarbeiter vor Ort zu motivieren. Aber irgendwann sei die Belastung für diese Helfer zu groß. Tritthart: „Die Leute werden wegklappen, weil die Belastung von Job und ehrenamtlicher Betreuung zu groß ist.“

Der Landrat sprach sich auch dagegen aus, das so genannte Taschengeld auf Sachleistungen umzustellen. Das sei nicht praktikabel.

Die Unterbringung der Asylbewerber, die zunächst in einer Turnhalle in Baiersdorf gelandet waren, in Hemhofen und Herzogenaurach sei vollzogen. In Hemhofen müsste wegen der Gegebenheit ständig der ASB und ein Sicherheitsdienst vor Ort sein.

Tritthart: „So wie es jetzt läuft, kann es eigentlich nicht mehr weitergehen, aber es geht immer so weiter:“

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