Bürgermeister geben Ostast der StUB nicht auf
20.4.2018, 10:00 Uhr"Wir sind eine (Metropol-)Region", sagte Förster. Der Osten Erlangens dürfe nicht abgehängt werden. "Weiter prosperieren können wir nur mit der StUB als Rückgrat, mit Zubringern, und im Verbund mit der Gräfenbergbahn". Jetzt müssten die Weichen gestellt werden, "damit im Jahr 2040 im Erlanger Osten von Buckenhof bis Gräfenberg neben einer weiterentwickelten und modernisierten Gräfenbergbahn nach Nürnberg auch eine attraktive Stadt-Umland-Bahn bis Erlangen in Betrieb ist".
Martin Mehl, gastgebender 2. Bürgermeister von Neunkirchen und bekennender ÖPNV-Nutzer nach Erlangen seit seinem 10. Lebensjahr, bekräftigte: Es gehe bei diesem Treffen zunächst zwar nur um Information und Austausch, Ziel aber müsse es sein, gemeinsam für die StUB als wichtige Infrastrukturmaßnahme auf- und einzutreten.
"Wir sind als Stadt Erlangen nicht glücklich darüber, dass nur die L-Lösung geplant wird", betonte Erlangens Baureferent Josef Weber. Denn die Stadt habe erhebliche Verkehrsprobleme durch Pendler – bei 112 000 Einwohnern habe die Stadt täglich 60 000 Pendler zu verkraften. "Die Tür zur StUB ist für den Osten noch nicht zu, aber Sie müssen durchgehen", rief er den Bürgermeistern zu. Wenn aus dem Ostast der StUB etwas werden solle, "müssen wir in der Kosten-Nutzen-Analyse über den Faktor 1 kommen", führte Weber weiter aus. Eine Aufgabe des Bürgermeisterkreises wäre es nach seinen Worten, erneut Strukturdaten erheben zu lassen. Er sei sich sicher, dass sich die Zahlen gegenüber der letzten Erhebung nochmals verbessert haben.
Dass die StUB mit der Straßenbahn Nürnberg kompatibel sein muss, daran ließ der Geschäftsführer des Zweckverbands StUB, Daniel Große-Verspohl keinen Zweifel. "Wir wollen ja bis Nürnberg durchfahren." Er erläuterte Struktur und Aufgaben des Zweckverbands und den Sachstand der Planungen. Entscheidend dabei sei, dass nach dem Start des Dialogforums, bei dem zahlreiche Vorschläge zur Trassenführung eingegangen sind, bis zum Winter 2018/19 die Unterlagen für das Raumordnungsverfahren fertig sein sollen. Ab 2020/21 werde das Planfeststellungsverfahren laufen.
"Dann spätestens müssen Sie und wir Farbe bekennen", warf Florian Gräf , technischer Leiter des Zweckverbands StUB ein. Dann müsse man sagen, ob mit dem Ost-Ast weitergeplant werden soll. Andernfalls würden die StUB-Planungen auf die L-Variante beschränkt bleiben, der Ost-Ast auf lange, lange Zeit verschoben.
Ilse Dölle (Eckental) schlug vor, der Initiativkreis der Bürgermeister solle gemeinsam eine Neuberechnung der Strukturdaten fordern. Dem stimmte Ferederic Ruth (Uttenreuth) zu. "Über eine neue Bewertung hätten wir die Chance, unsere Bürger überzeugen und zu einer neuen Entscheidung kommen zu können." Dem stimmten auch Wolfgang Rast (Igensdorf), Franz Schmidtlein (Hetzles) und Hans-Jürgen Nekolla (Gräfenberg) zu.
Holger Bezold (Dormitz) betonte, dass durch Dormitz eine straßengebundene Schiene laufen müsse. Josef Weber erklärte, dass "wir versuchen, dass auch die straßengebundene Schiene gefördert wird". Er sagte den Bürgermeistern zu, die Stadt Erlangen würde ihnen Hilfestellung anbieten. Der städtische Verkehrsplaner Christian Korda gab Tipps zu ÖPNV-begleitenden Maßnahmen.
Große-Verspohl will sich beim VGN schlau machen, wie teuer in etwa eine neue Kosten-Nutzen-Analyse für den Ostast der StUB wäre. Spätestens im Herbst wollen die Bürgermeister sich wieder treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Birgit Herbst (Spardorf) dankte am Ende Förster für die Initiative zur rechten Zeit.
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