Eckental soll einen Waldkindergarten bekommen

13.4.2016, 06:00 Uhr
Eckental soll einen Waldkindergarten bekommen

© Archivfoto: Bernd Böhner

Waldkindergärten sind eine besondere Variante der Kindertagesstätte: Statt in einem Gebäude werden die Kinder das ganze Jahr über im Freien betreut. An einem Lagerplatz im Wald wird gespielt, gegessen und gebastelt, feste Einrichtungen sind meist nur ein Bauwagen und selbst gebaute Unterstände. „Leben in der Natur und mit der Natur“ lautet das Motto.

In der Region gibt es etwa in Erlangen und im Nürnberger Ortsteil Mögeldorf Waldkindergärten. Die Erlanger „Pfifferlinge e. V.“, wurden 2001 als Initiative von Manuela Achhammer aus Eckental mit aufgebaut. Sie wird das Projekt heute als Beispiel präsentieren und gemeinsam mit der Beauftragten des Marktes für die Kindereinrichtungen, Cornelia Böllet, Fragen zur Umsetzung beantworten.

Die Idee zu dem Waldkindergarten kam aus der Verwaltung der Marktgemeinde selbst. Der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen in der Gemeinde sei gestiegen, sagt Hauptamtsleiterin Birgit Lobenhofer. Dazu tragen auch die Flüchtlingskinder bei, die seit kurzem etwa in Eckenhaid leben. Um die Situation schnell zu entspannen, sei man auf das Projekt „Waldkindergarten“ gestoßen. Es ließe sich kurzfristig realisieren und „wäre eine schöne pädagogische Ergänzung zu unserem schon sehr guten Betreuungsangebot“, so Lobenhofer.

Im Haupt- und Finanzausschuss, wo Achhammer das Projekt Mitte März auf Einladung der Gemeinde vorgestellt hatte, kam die Idee denn auch gut an, wenngleich manchem Rat das Vorgehen der Verwaltung zu schnell ging.

Rat stimmt zu

CSU und Grüne forderten mehr Informationen über das Projekt und lehnten es ab, in der Sitzung kurzfristig über eine mögliche Realisierung zu entscheiden. Die Infos gab es daraufhin dann vergangene Woche im Marktgemeinderat. Ergebnis war nach längerer Fragerunde der Beschluss mit drei Gegenstimmen, das Projekt zu verfolgen.

Die Veranstaltung soll nun dazu dienen, den Bedarf bei den Eltern abzufragen. „Wir hatten schon einige Anfragen“ sagt Lobenhofer. Sollte genügend Interesse vorhanden sein, soll der Eckentaler Waldkindergarten schon zum 1. September starten. Geplant ist die Einrichtung eingruppig. Die Kosten belaufen sich auf rund 33 000 Euro. Deutlich weniger, als etwa ein Anbau an eine bestehende Einrichtung kosten würde.

Als Grundstück hat die Verwaltung ein gemeindeeigenes Waldstück zwischen Herpersdorf und Bullach im Blick. Dort gäbe es laut Lobenhofer zum einen genügend Parkplätze, zum anderen hätten die Kinder bei schlechtem Wetter oder Gewitter die Möglichkeit, innerhalb weniger Minuten im nahegelegenen Feuerwehrhaus von Herpersdorf Unterschlupf zu suchen.

Man sei aber offen für andere Grundstücke, so Lobenhofer, „da ist noch nichts entschieden“. Aktuell gebe es zwei Interessenten für die Trägerschaft: zum einen die evangelische Kirchengemeinde Eckenhaid, die könne durch interne Bestimmungen nur Kinder aus dem Sprengel aufnehmen. Zum anderen die Lebenshilfe Erlangen. „Auch hier ist noch keine Entscheidung gefallen“.

 

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