Erlangen: Anklage lautet auf versuchten Mord

4.10.2018, 17:13 Uhr
Erlangen: Anklage lautet auf versuchten Mord

© Polizeipräsidium Mittelfranken

Die Anklagebehörde geht davon aus, dass die beiden Angeschuldigten am Abend des 8. Mai zunächst in Erlangen-Eltersdorf mutwillig mehrere Steine gegen einen vorbeifahrenden Regionalzug geworfen haben, wodurch drei Seitenscheiben zerstört wurden. Im weiteren Verlauf der Nacht sollen sie von mehreren Autobahnbrücken im Bereich Erlangen Pflastersteine und Europaletten auf die Fahrbahn geworfen haben.

Sechsmal sollen sie dabei vorbeifahrende Fahrzeuge getroffen haben, in weiteren zwei Fällen überfuhren Fahrzeuge die Steine oder Paletten. An den betroffenen Lkw und Pkw entstand ein Schaden von mehr als 20 000 Euro. Der Beifahrer eines Lkw erlitt durch Glassplitter einer zerschlagenen Windschutzscheibe leichte Verletzungen.

Nach dem Ergebnis der Ermittlungen ist es nur dem Zufall zu verdanken, dass es nicht zu schwereren Unfällen kam. Die Staatsanwaltschaft geht jedoch davon aus, dass die beiden mutmaßlichen Täter derartige Unfälle billigend in Kauf nahmen.

In sechs Fällen sollen sie ebenfalls billigend in Kauf genommen haben, dass die Stein- und Palettenwürfe für Fahrer oder etwaige Beifahrer hätten tödlich enden können. Angeklagt sind deshalb nicht nur Vergehen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, der Sachbeschädigung und der gefährlichen Körperverletzung, sondern auch gemeinschaftlicher versuchter Mord in sechs Fällen.

Darüber hinaus sollen sich die beiden Angeschuldigten auch für eine gemeinschaftliche Brandstiftung verantworten, da sie verdächtig sind, Anfang Mai in Erlangen mit Brandbeschleunigern ein leerstehendes Fabrikgebäude angezündet zu haben.

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